Mittwoch, 31. Juli 2013

Mäuseschwänzchen in Uganda



Nach einer durchfeierten Nacht und dementsprechend müde  kam ich am 26. Juni fast zu spät am Flughafen an; gut, dass die Gepäckausgabe schrecklich lange dauerte! Also stand ich brav im Empfangsbereich, als eine ebenfalls übermüdete Kira aus dem Flughafen kam und noch genau so aussah, wie vor 11 Monaten. Gut so. Und wir haben uns auch immer noch lieb. Also war alles toll und ich habe mich wahnsinnig gefreut sie wiederzusehen und sie in Uganda begrüßen zu können. Meine Begrüßung war allerdings nicht die netteste: da ein Taxi ungefähr das 10-fache kostet, sind wir mit öffentlichem Transport zurück nach Kampala gefahren. Auf dem Boda krallte sich Kira ein wenig ängstlich fest (ich muss zugeben, dass es mit einem großen Rucksack auf dem Rücken nicht gerade leicht ist Boda zu fahren), im Matatu konnte sie nicht so recht glauben, dass man pro Person nur einen Sitzplatz hat, auf dem man auch noch irgendwie sein Gepäck unterbringen muss und im Allgemeinen war sie ziemlich erschlagen von den ganzen neuen Eindrücken. Nunja… willkommen in Uganda! An für sich sind wir aber ganz gut durchgekommen und sobald wir im erheblich entspannteren zu Hause von Miri und Tilman ankamen, ging es ihr auch gleich viel besser. Dort hatten wir aber auch nicht allzu lange Zeit (die Zeit haben wir aber mit ausführlichem Gequatsche  und dem Buchen von Unterkünften gefüllt), da wir uns abends mit Freunden von mir aus Kasese treffen wollten, die am nächsten Tag abreisen würden und die ich noch verabschieden wollte. Besonders alt sind wir an dem Abend jedoch nicht geworden und so traten wir schon relativ früh einen nächtlichen Boda-Ritt durch Kampala an, die ich immer sehr genieße. Die Straßen sind nicht mehr ganz so voll, trotzdem sind überall noch Lichter und Menschen und alles sieht ein wenig unreal aus. Da ich mir gedacht habe, dass es ein wenig extrem wäre Kira gleich am Anfang dem Chaos Kampalas auszusetzen, haben wir beschlossen schon am nächsten Tag – einem Donnerstag – weiterzureisen und uns zu einem späteren Zeitpunkt länger in Kampala aufzuhalten. Da wir aber gleichzeitig auch ausschlafen wollten (Kira: „Was?! 10 Uhr nennst du ausschlafen?“) sind wir erst relativ spät losgekommen. Gegen 12 Uhr saßen wir also im Bus in Richtung Mbarara. Von dort aus ging es in einem weiteren Bus nach Kabale, wo wir eine Nacht im Backpackers gebucht hatten. Kira hat glaube ich schon nach diesem Tag beschlossen den öffentlichen Verkehr Ugandas nicht so unbedingt zu lieben – er ist ja nunmal auch wirklich nicht allzu bequem – aber wenigstens konnte ich ihr versprechen, dass dieser Tag unser längster Reisetag bleiben würde. Nach Kiras erstem Rolex (hieraus hingegen sollte eine Liebe entstehen) freuten wir uns sehr auf die angekündigte heiße Dusche. Der Wasserboiler funktionierte auch, war allerdings so klein, dass das Wasser ganz genau für eine halbe Minute heiß blieb. Das ließ mich mit Shampoo in den Haaren und Kira ungeduscht zurück. Tschuldigung.

Freitagmorgens ging es, nach einer kurzen Kabale-Rundtour, auf zwei Bodas in Richtung Lake Bunyonyi. Die Straßen waren ziemlich trocken und staubig, sodass wir nach der Strecke einen recht orangen Touch hatten (Kira hatte einen sehr hübschen Brillenabdruck). Da kam es uns zu Gute, dass uns eine 45-minütige Kanutour zu der Insel Byoona Amagara bevorstand, bei der wir uns zu genüge mit dem Seewasser waschen konnten. Lake Bunyonyi finde ich nach wie vor wunderschön und ist glaube ich mein Lieblingsplatz in Uganda. Ein ziemlich verworrener See mit knapp 30 Inseln in den verschiedensten Größen und Ausgaben, eingebettet in einer hügeligen Landschaft. Auf einer dieser Inseln lag unser Hotel, wo wir uns zwei Zimmer im Schlafsaal reserviert hatten, genau das richtige Plätzchen um sich langsam an Uganda zu gewöhnen. Den Rest des Tages verbrachten wir hauptsächlich damit faul in der Sonne zu liegen, schwimmen zu gehen und zu lesen (Kira hatte mir Zeitungen und Zeitschriften aus dem Flugzeug mitgebracht), bis am späten Nachmittag Jourdan mit ziemlich vielen ihrer GHC-Kollegen auch auf der Insel eintrafen. Es war nie geplant gewesen am gleichen Wochenende den gleichen Ausflug zu machen, aber so war es natürlich ein willkommener Zufall. Nach einem Abendessen mit wunderschönem Sonnenuntergangs-Szenario ging Kira schon relativ früh ins Bett (Mensch, braucht die viel Schlaf! Und ich dachte immer, dass ich viel schlafe!), während ich mich zu den GHC-Leuten gesellte, mit ihnen quatsche, Wein trank und  mich an irgendwelchen Spielen beteiligte.

Kanufahrt zur Insel

Während des Abendessens (:  (Kira)

Am nächsten Morgen (Kira schlief noch…) bin ich mit Viv im hübschen Morgenlicht im See schwimmen gegangen – es gibt wohl kaum eine schönere Art wach zu werden. Die kalte Dusche fühlte sich danach angenehm warm an. Als Kira sich irgendwann überwinden konnte aus dem Bett zu kriechen, frühstückten wir unten am See unser mitgebrachtes Brot mit Avocado, bevor wir uns in einem ähnlichen Zustand wiederfanden wie am Tag zuvor (lesend, dösend, sonnentankend). Nachmittags wurde uns das aber doch zu langweilig, und somit beschlossen wir mit einem Kanu zum Festland zu fahren und dort so weit nach oben zu wandern, wie möglich. Dank der Hilfe eines netten Jungens gelang es uns schließlich auch den richtigen Weg zu finden und freuten uns während des Aufstiegs schon darauf oben angekommen eine Soda in dem Hotel zu trinken, das unser Ziel war. Allerdings mussten wir feststellen, dass das Hotel noch in Bau war und auch, dass es viel zu diesig war, um eine schöne Aussicht zu haben. Nunja.. wir liefen also einfach ein wenig durch die Gegend, bewunderten ein Esel und eine schicke Privatvilla, setzten uns irgendwo auf den Boden und machten uns wieder an den Abstieg – der natürlich sehr viel schneller war, als der Aufstieg. Nach insgesamt etwa zwei Stunden waren wir zurück auf unserer Insel, wo wir uns zunächst mal den Staub von den Füßen und den Schweiß vom Körper wuschen (meine Schuhe sind übrigens immer noch orange, vielleicht sollte ich die noch waschen), bevor wir uns entspannt in der Restaurant-Area niederließen und dort ein wohlverdientes Bier tranken. Außerdem beschlossen wir während des Abendessens den von Kira mitgebrachten Martini anzubrechen. Aus dem „Anbrechen“ wurde dann letztendlich „Austrinken“, und somit lagen wir irgendwann recht angeschwipst auf dem Swimmingdock, erzählten uns von den peinlichsten Momenten unseres Lebens und kriegten uns nicht mehr ein vor Lachen, während wir gleichzeitig die Sterne bewunderten (war außerdem der erste Abend meines Lebens, an dem ich mehr Sternschnuppen sah als Kira, ha!:D).

Gefrühstücke (Kira)

Gewandere


Gehüpfe (Kira)

Am Sonntag ging es nach einem entspannten Brunch zurück nach Mbarara. Die Matatu-Fahrt war durchaus unbequem, aber auch sie war irgendwann geschafft und wir checkten in einem Hotel ein. Kira zeigte großes Unverständnis für meine Preisverhandlungen an der Rezeption – wie sich später herausstellte, hatte sie nicht 50.000, sondern 15.000 verstanden und konnte nicht so recht nachvollziehen, warum ich bei so einem niedrigen Preis noch verhandelte. Unser Zimmer sah mit der Leoparden-Decke auf dem Bett ziemlich pornös aus, aber immerhin das warme Wasser funktionierte. Mir reichte der dünne Wasserstrahl vollkommen aus, während Kira, die nunmal sehr viel mehr Haar hat, relativ lange warten musste, bis das Wasser schließlich ihre Kopfhaut erreichte. Aber auch diese kleinen Hindernisse wurden überwunden, und so trafen wir uns schließlich zum Abendessen mit einem Freund von mir. Das Essen war lecker, der Abend war nett, auch wenn wir auf Grund von Müdigkeit schon eher früh nach Hause gingen.

Nach einer erholsamen Nacht unter der Leopardendecke und einem leckeren und ausführlichen Frühstück ging es zum Lake Mburo Nationalpark – erst kurz mit einem Matatu, dann eine ziemlich lange Strecke auf einem Boda. Der Lake Mburo Nationalpark ist wohl so ziemlich der einzige Nationalpark, den man auch gut ohne ein eigenes Auto besuchen kann, da dort viele Auto-lose Aktivitäten angeboten werden. Er ist für seine unzähligen Zebras bekannt, von denen wir auf der Bodafahrt zu unserem Camp schon viele sehen konnten. Das Camp war ziemlich cool – große Safarizelte auf Holzplattformen mit vielen rumhüpfenden Affen. Nach einigem organisatorischem Hin und Her und einer kurzen Entspannungszeit sind wir um 4 Uhr zu einem geführten Walk aufgebrochen. Es war ziemlich cool, mal nicht in einem Auto durch den Nationalpark zu brettern, sondern sich langsam fortzubewegen, obwohl mir die ganzen Büffel so ganz ohne eine schützende Hülle um mich herum ziemlich Angst gemacht haben; aber immerhin hatte unser Guide eine Waffe dabei. Es hat mich ziemlich überrascht, dass man gehend nicht mal ansatzweise so nah an die Tiere kommt, wie in einem Auto, trotzdem war es echt schön, da das Licht zu dieser Uhrzeit fantastisch ist und wir einige Zebras, Warzenschweine, Impalas, Waterbucks und andere Antilopen gesehen haben. Als wir kurz vor Anbruch der Dunkelheit wieder in unserem Camp ankamen, hatte ein sehr netter Angestellter schon ein Feuer vor unserem Zelt zum Kochen und unter einem Wassertank für die Möglichkeit einer warmen Dusche gelegt. Von beidem machten wir Gebrauch, auch wenn unser Essen nicht ganz so famos war wie die warme Dusche, da wir vergessen hatten uns Gewürze mitzubringen. Da unsere Nacht kurz zu werden versprach, gingen wir relativ früh ins Bett.


Das ewige Verhandeln.. auf'm Weg zum Nationalpark (Kira)

Suchbild

Während des Walks

Walking, walking, walking (Kira)

Abendessen :)   (Kira)

Dass ich nachts Hippos hören konnte, machte es nicht unbedingt leichter in der Halbdämmerung aufzustehen und wir rannten panisch schnell von Zelt zur Toilette und zurück, in der Befürchtung, dass ein Hippo irgendwo versteckt lauerte und nur darauf wartete ein hilfloses Mädchen anzugreifen. Diese Herausforderung meisterten wir trotzdem, genau wie die ewig lange und staubige Bodafahrt zur Mihingo Lodge, da wir uns wahnsinnig auf unseren nächsten Programmpunkt freuten: eine Safari hoch zu Ross. Zugegebenerweise hatte ich auch ein wenig Schiss, da es einige Jahre her gewesen sein dürfte, dass ich das letzte Mal auf einem Pferd saß. Aus Preiskosten hatten wir uns dazu entschieden nur für eine Stunde zu Reiten – auch so war es noch teuer genug – und nachdem die lästigen Formalitäten erledigt waren und wir unterschrieben hatten, dass wir selber für unseren Tod verantwortlich wären, lernten wir endlich unsere Pferde kennen. Vielleicht hätte ich am Telefon doch nicht sagen sollen, dass wir sehr groß sind und deshalb keine kleinen Ponys haben wollen… die Pferde waren riesig. Das riesigere schob ich gleich mal an Kira ab, mit meinem Pferd war ich dann ganz zufrieden. Kurz nachdem unser Ritt begann stellte ich beruhigt fest, dass meine Ängste völlig umsonst gewesen waren und somit sind wir die meiste Zeit sogar galoppieren. Da wir auf den Pferden saßen und die Zebras primär die Pferde sahen (nicht uns), sind wir erstaunlich nahe an sie herangekommen. Unser davor so schön ausgemalter Traum davon mit den Zebras durch die endlosen Weiten des Nationalparks zu galoppieren (okay, ich muss zugeben, dass das auch wirklich zu kitschig klingt, als das es wahr werden könnte) ging schnell in die Brüche, da wir merkten, dass wir in einem eingezäunten Bereich außerhalb des Nationalparks waren. Vermutlich dient der dafür, den Leuten, die nur einen kurzen Ritt buchen, garantieren  zu können Tiere zu sehen… aber trotzdem! Hätten wir doch lieber noch tiefer in die Tasche greifen sollen und länger Reiten sollen, dann wären wir unserem Traum wenigstens ein bisschen näher gekommen! Ansonsten war es wirklich toll. Unsere Pferde waren tiefenentspannt (mein Pferd hat eigentlich die ganze Zeit nur gegessen), die Morgenstimmung war perfekt, wir hatten beide die ganze Zeit über ein fettes Grinsen im Gesicht und die Stunde ging viel zu schnell um. Auf dem Rückweg zum Camp wollte unser Bodafahrer (der einzige Bodafahrer im Nationalpark, dort bekannt wie ein bunter Hund) eine Abkürzung durchs Gestrüpp ausprobieren, aber irgendwie verfehlten wir sie. Kann ich absolut verstehen… woher soll man denn auch wissen nach welchem Busch man nun links abbiegen soll? Letztendlich kamen wir aber doch wieder an der richtigen Straße raus, von der wir wieder gründlich eingestaubt wurden. Kira war zu dem Zeitpunkt übrigens schon fast ein Profi darin beim Fahren Fotos von Tieren zu machen, und auch wenn die Hälfte der Fotos verwackelt war, ist die andere Hälfte teilweise doch echt cool geworden. Wieder im Camp angekommen begannen wir damit unsere Sachen zu packen und ich freute mich schon sehr darauf, wieder zurück nach Kasese zu fahren. Zumindest bis ich eine SMS von Jourdan erhielt: „The water in Kasese is poisoned and now they’ve shut off supply. That’s following tear gas and rubber bullets this weekend. Welcome back!” Na super, alle die mich in diesem Jahr kennengelernt haben wissen, dass ich hervorragend damit umgehen kann keinen Strom zu haben, aber ich kann es zum Tod nicht leiden, wenn ich kein Wasser habe. Also beschlossen wir noch einmal im Camp zu duschen, was näher betrachtet ziemlicher Blödsinn war, wenn man bedenkt, dass uns eine andere staubige Bodafahrt und mindestens 4 Stunden Public Transport bevorstanden. Als wir in Kasese ankamen kauften wir uns als erstes einen kleinen Wasservorrat – eine weitere nutzlose Entscheidung. Als wir mein zu Hause erreichten und ich meinen Guard nach der Wasservergiftung fragte stellte sich nämlich heraus, dass es sich lediglich um ein Gerücht gehandelt hatte. Aber ein Gerücht, auf das ganz Kasese reingefallen ist. Am Wochenende hatte es wohl mal wieder einige Streitigkeiten zwischen den zwei verschiedenen „Stämmen“ die hier ansässig sind gegeben und angeblich habe einer von ihnen daraufhin das Wasser vergiftet. Allerdings ist das ohnehin schon sehr unrealistisch, weil man somit ja auch sämtliche Leute aus dem eigenen „Stamm“ (ich mag das Wort eigentlich nicht, ist mir zu stereotypisch, aber mir fällt grad kein besseres ein) vergiftet hätte. Nunja… wie Jourdan schon sagte: „Welcome back!“
Abends ging ich erst kurz ins Gym und danach trafen wir uns mit ein paar Leuten bei Friends Corner zum Abendessen und ich freute mich schon darauf, Kira meine ganzen Plätze zu zeigen, von denen ich ihr letztendlich sehr viel weniger zeigen konnte als geplant.

Zeeeeebras

Marie, Kira und Zeeeeebras

Unseren Mittwoch nutzten wir zum Entspannen. Wir wuschen beide ein wenig unsere Wäsche, danach frühstückten wir in meinem Lieblingscafé Jambo (ist ja auch das einzige Café), wackelten durch die Stadt, kauften Lebensmittel ein und beendeten unsere Tour zur Mittagessenszeit im Sandton Hotel, wo wir das kostenlose Internet nutzten und eine Kleinigkeit aßen. Danach waren wir noch kurz im Office, da ich das Bedürfnis hatte mich dort mal blicken zu lassen. Nachmittags wollten wir eigentlich noch eine kleine Wanderung machen, die Hitze und unsere Faulheit nach den vorangegangenen aktiven Tagen hinderten uns jedoch daran meine Wohnung zu verlassen. Vor allem Kira musste sich noch an die Hitze Kaseses gewöhnen und war echt geschlaucht. Für den Abend hatte Nick zu sich eingeladen und somit saßen wir mit einigen Leuten bei ihm und warteten darauf, dass er auch ankommen würde, um gemeinsam zu essen. Er kam aber nicht und ließ uns irgendwann wissen, dass ihn mal wieder die Arbeit aufhalte und wir einfach ohne ihn essen sollten. Machten wir dann auch, aber bis zum Schluss kam er nicht nach Hause, sodass wir ihn gar nicht mehr zu Gesicht bekamen. Kira und ich fuhren dann mit seinem Auto nach Hause (was wäre ich nur ohne ihn!), da wir für den Donnerstag eine Safari im Queen Elizabeth geplant hatten.

Nach einer zu kurzen Nacht ging es also los auf meine fünfte und Kiras erste Safari im QENP. Und ja, es hat sich ganz eindeutig gelohnt! Um die Löwen zu finden, muss man nicht darauf achten, wo die Löwen sind, sondern darauf, wo die ganzen Safariautos stehen. Selbst wenn die Löwen zu weit weg sind um sie wirklich sehen zu können bringt es dann herrlich viel Spaß sich stattdessen die Touristen anzugucken. Allerdings mussten wir uns dieses Mal noch nicht mal auf die Touristen beschränken, da die Löwen nur circa 20 Meter weit weg waren, woraufhin ich Kira als meinen Safari-Glücksbringer bezeichnet  habe. Als den Löwen der Menschenauflauf zu bunt wurde und sie sich von dannen machten, sind wir einfach auf gut Glück irgendeinen Weg entlanggefahren, den ich davor noch nicht kannte und entdeckten nach einer Weile einen weiteren Löwen in einer gewissen Entfernung. Wir blieben also stehen und beobachteten den Löwen (dieses Mal ganz ohne tausend andere Safariautos) für eine Weile, bis der Löwe beschloss in unsere Richtung zu gehen. Letztendlich lief er direkt an unserem Auto vorbei – Kira überlegte schon, ob es nicht Zeit wäre das Fenster hochzukurbeln – was wirklich großartig war! Bestimmt einer meiner Safari-Highlights. Wir fuhren weiter und sahen für eine ganze Weile kaum Tiere (Antilopen und Büffel sieht man irgendwann nicht mehr als aufregend an), bis wir im Hauptteil des Nationalparks einem Elefanten ziemlich nahe kamen. Wie gesagt, Kira ist mein Safari-Glücksbringer. Später am Tag hat Kira übrigens einen ziemlich coolen und zutreffenden Vergleich gemacht: „Safaris sind wie Shoppen. Wenn man ein Kleidungsstück findet, dann hat man sofort gute Laune. Dieses Hochgefühl bleibt aber nur so für 30 Minuten und danach wird man wieder frustriert. Wenn man ein Tier sieht freut man sich total, aber wenn dann in den nächsten 30 Minuten kein nächstes folgt, wird man ungeduldig und hat keine Lust mehr.“ Wie wahr, wie wahr… Also haben wir unsere Mittagspause ziemlich früh gemacht und sind zur Kingfisher Lodge gefahren. Die normalerweise atemberaubende Aussicht von dort war ziemlich getrübt. Deshalb mag ich die Trockenzeit nicht – die Luft ist so voller Staub, dass man nie schöne Aussichten hat. Das Essen dort war trotzdem lecker und es war angenehm, für eine Weile das Auto zu verlassen. Danach ging es zurück zum Hauptteil, da wir uns erhofften am Kanal-Drive ein paar Tiere sehen zu können, die normalerweise zur Mittagszeit zum Kanal gehen um sich dort ein wenig abzukühlen. Nach einer ganzen Weile des Rumgurkens beschlossen wir zur Mweya Lodge zu fahren und uns dort ein wenig die Zeit tot zu schlagen, bis es nachmittags Zeit für die Tiere sein würde vom Kanal zurückzukehren. Aber auch nachmittags hatten wir nicht so viel Glück, die Bilanz war: ein Hippo-Popo, einige Vögel (die Kira immer fleißig für ihren Papa fotografierte), zwei Elefanten halb versteckt hinter Bäumen und Büschen. Was soll’s, man kann ja nicht immer gleich ganze Elefanten-Herden sehen und außerdem dachten wir zu dem Zeitpunkt noch, dass eine weitere Safari im Murchison Falls Nationalpark folgen würde. Die Langeweile-Zeit füllten wir übrigens damit kindisch zu sein: Elefanten wurden so Fantis, Büffel zu Bupfeln und Waterbucks zu Wobbababs.
Abends habe ich uns Kräuter-Chapatti à la Marie, einen Kichererbsen-Dip, Guacamole und einen Salat gemacht, bevor wir noch einen Film geguckt haben und dann irgendwann ziemlich erschöpft eingeschlafen sind. 


How to spot a lion.

- ohne Zoom -



Fanti (Kira)
  
Kira beobachtet Tiere, Marie beobachtet Kira

So ein Foto muss halt sein

Der Freitag brachte uns zum Training Center, damit Kira meine Arbeit ein bisschen kennenlernen würde. Ich habe das Gefühl, dass ich zu dem Training schon so dermaßen viel geschrieben habe, dass es da gar nichts mehr zu erwähnen gibt. Was ich jedoch lustig fand, war, dass Emmanuel den Farmern das Prinzip der besten Freundinnen erläuterte, das es hier wohl nicht in der Form gibt. Auch benutzte Emmanuel kein Wort auf Lhukonzo, sondern sagte immer „best friends“, obwohl er ansonsten auf Lhukonzo sprach. Nach dem Training sind wir ein wenig durch den Garten gegangen, ich hab Kira meine Bienenhäuser gezeigt (von denen immer noch nicht alle stehen…) und dann haben wir uns schließlich verabschiedet und sind zurück nach Hause, wo wir den Nachmittag mal wieder ruhiger angehen ließen. Abends trafen wir uns mit Jourdan und Hazel im Spring International Hotel, um indisches Essen zu genießen und Wein zu trinken. Ich fühlte mich zwar schon ein bisschen fiebrig und komisch an dem Abend, nach ein paar Gläsern Wein war das Gefühl aber auch verdrängt und somit fuhren wir nach dem Essen noch weiter zu Henricks Bar, wo ein Mädchen, das für kurze Zeit in Kasese lebte, ihren Abschied feierte. Besonders lange hielt es uns dort aber nicht, sodass wir letztendlich gar nicht allzu spät im Bett waren.

Die Farmer beim Training (Kira)

Training Center (Kira)

Am nächsten Morgen hatte ich leichtes Fieber, weshalb ich beschloss meinen Tag im Bett zu verbringen. Meine Theorie war, dass es am besten wäre einen ruhigen Tag zu haben, um danach wieder fit zu sein. Kira saß hauptsächlich lesend in der Sonne und ging abends mit präzisen Anweisungen von mir in die Stadt um uns Essen zu holen. Verlaufen hat sie sich trotzdem ein wenig, aber so lernt man Städte schließlich kennen.
Ich hatte ein etwas schlechtes Gewissen Kira gegenüber und somit machten wir uns am Sonntagmorgen auf zur Ndali Lodge im Bereich der Kraterseen, obwohl ich immer noch leichtes Fieber hatte. Netterweise gab uns Nick wieder sein Auto :) Die Autofahrt, die größtenteils über anstrengende Dirtroads führt, hat mich dann aber anscheinend doch ziemlich mitgenommen, sodass ich in der Lodge hauptsächlich auf der Couch lag und schlief. Kira las irgendeine Zeitschrift die gruselige Informationen übers Internet beinhaltete und rief mir diese immer wieder zu.  Als das TEURE Mittagsessen ankam, konnte ich dieses noch nicht mal anrühren, was mich sehr ärgerte… was für eine Geldverschwendung! Aber immerhin Kira hat es dort sehr genossen – von der Terrasse aus hat man einen wunderschönen Blick auf einen Kratersee. Den Rückweg musste Kira übernehmen, was sie souverän gemeistert hat. Abends überschritt mein Fieber die 39°C, weshalb ich beschloss, am nächsten Morgen einen Malariatest zu machen. Nick kam von der Arbeit um mich zu dem Arzt seiner Company zu bringen, der während des ganzen Gesprächs mit mir facebook geöffnet hatte, mir wurde Blut abgenommen und letztendlich hatte ich tatsächlich Malaria. Die nächsten Tage lag ich also durchgehend im Bett und schlief viel, während Kira die meiste Zeit in der Sonne saß und ab und zu in die Stadt ging (mittlerweile ganz ohne sich zu verlaufen), um uns Essen zu holen oder mir Saft zu kaufen. Jourdan kam auch ein paar Mal vorbei, um nach mir zu schauen und brachte mir aufmunternde Sachen mit. An einem Abend hat Kira für uns drei gekocht, was echt nett war und lecker duftete, auch wenn ich mal wieder kaum was essen konnte. Trotzdem habe ich das sehr wertgeschätzt, da Kira nunmal wirklich nicht gerne kocht und musste jedes Mal in mich reinlachen, wenn ich aus der Küche ein erneutes „Ooooh fuck!“ hörte.
Im Nachhinein meinte Kira übrigens, dass sie diese Woche der Ruhe echt gebraucht hat, um auf Uganda klarzukommen und dass sie es erst danach angefangen hat richtig zu genießen hier zu sein. Trotzdem sind wir dadurch erst sehr viel später aus Kasese losgekommen, wodurch wir die Tour zum Murchison Falls Nationalpark streichen mussten.

Am Freitag fühlte ich mich aber endlich fit genug um aufzubrechen und somit setzten wir uns in ein Matatu nach Fort Portal. Irgendwie schien das Matatu ein paar Probleme mit seiner Gangschaltung zu haben, sodass wir letztendlich teilweise so langsam fuhren, dass wir bei den Speed-bumps noch nicht mal in der Geschwindigkeit runtergehen mussten. In Fort Portal konnten wir für das Wochenende bei Joseph unterkommen. Abends sind wir, mal wieder, zu Dutchess gegangen, wo nun jeden Freitag Kino-Nacht ist. Es lief „District 9“, ein ziemlich abgedrehter, aber auch ganz guter Film, der in Südafrika spielt und dessen Charaktere mich durchgehend an alle möglichen Südafrikaner erinnert haben, die ich kenne. In der Pause gab es leckere Pizza – ich war tatsächlich von einer Baby-Pizza satt, mein Magen musste sich wohl erst wieder ans Essen gewöhnen. Nach dem Film waren wir alle ziemlich kaputt und müde und somit ging es nach Hause.  

Der nächste Tag war ähnlich ereignislos. Ich war noch ein wenig schlapp, sodass wir beschlossen die geplante Wanderung lieber auf den Folgetag zu verschieben und somit chillten wir den Großteil des Tages nur rum, saßen im wunderschönen Garten, lasen und gingen irgendwann zum Mittagessen rüber zum Mountains of the Moon Hotel (yummy, Fajitas!), kauften danach noch ein paar Sachen ein, machten uns fertig und gingen schließlich zu Hazels Abschiedsessen. Das Essen war super lecker und es wäre auch sehr nett gewesen, wäre nach Anbruch der Dunkelheit nicht die fiese Kälte Fort Portals in unsere Knochen gekrochen. Kira gab schon ziemlich früh auf und ging nach Hause. Mich hielt es noch ein wenig länger, um 11 Uhr hatte ich aber ebenfalls meine Schmerzgrenze erreicht und folgte Kiras Beispiel. Joseph kam erst ziemlich spät nach Hause, was zur Folge hatte, dass wir am nächsten Tag schon wieder nicht die Wanderung machten, da wir ziemlich früh hätten starten müssen, um noch zu einer humanen Zeit in Kampala anzukommen. Also hatten wir stattdessen ein leckeres Frühstück mit Brot und Obst mit Yoghurt und machten uns danach so langsam auf den Weg nach Kampala. Die Fahrt war ohne Zwischenfälle, wenn sie auch sehr lange dauerte und uns permanent irgendwelche seeehr laute Kirchenmusik auf die Ohren gegeben wurde. Gegen 8 Uhr kamen wir schließlich bei unseren Gastgebern – Mélanie und Gaultier – an, die schon ein herrlich leckeres Abendessen vorbereitet hatten. Dazu gab es leckeren aus Frankreich mitgebrachten Wein und viel Gequatsche.

Mein Ziel für Montag war Kira Kampala näher zu bringen. Nach dem Frühstück sind wir also mit dem Boda zu Garden City gefahren, eine ziemlich bonzige Einkaufs-Mall, schließlich sollte die Liebe alle Seiten Kampalas kennenlernen. Danach sind wir durch die Stadt gewandelt, haben an einem Craft-Market gestoppt (schließlich brauchten wir beide noch Mitbringsel) und uns langsam immer weiter in Richtung Zentrum vorgewagt. Es wurde also immer voller, immer chaotischer und immer lebhafter. Ich bin eigentlich sehr gerne im Zentrum, kann es aber nur für eine bestimmte Zeit aushalten und somit flüchteten wir uns Zwischendurch in irgendwelche Cafés/Bars, um was zu essen oder auch einfach nur eine Soda zu trinken.  Danach sind wir noch zur Gaddafi Moschee gegangen, die sehr viel voller war als sonst – Ramadan. Nach dem üblichen Eingekleide in Moschee-taugliche Kleidung (also Rock und Kopftuch), sind wir erst auf die Spitze des Minaretts gestiegen und waren danach noch im Gebetssaal. Nach wie vor finde ich den Ausblick vom Minarett ziemlich toll, was das Treppensteigen erträglicher macht, und den Gebetssaal mit seinen bunten Fenstern und kunstvollen Hängeleuchten sehr schön, es hat sich also gelohnt. Ziemlich kaputt von diesem Ausflug sind wir nach Hause gefahren, um uns ein wenig auszuruhen, zu duschen,… bevor es zu einem Thai Restaurant ging, wo das Essen billig und lecker war. Daran anschließend haben wir uns noch mit Jourdan auf einen Drink getroffen, die grade von ihrer Arbeit aus ebenfalls in Kampala war. Ich glaube mein Tagesziel habe ich ganz gut erfüllt ;)

Suchbild Nr. 2 (Kira)

Stolz wie Osker ;)   (Kira)

Wir haben uns gedacht...

... nun, wo wir auf die 20 zugehen, wird's mal Zeit einer Religion anzugehören

Nach einem leckeren Mittagessen im MishMash und einem Friseurbesuch meinerseits, fanden wir uns am nächsten Tag in einem Matatu nach Jinja wieder. Jinja ist aufgrund der Nilquelle eine Hochburg des Tourismus, dennoch hatte ich zuvor noch nie mehr als eine Nacht dort verbracht. Auf dem Dach irgendeines Hotels, auf dem interessanterweise eine Badewanne stand, haben wir uns mit Samuel und Christoph getroffen, zwei anderen artefact-Freiwilligen, bei denen wir schlafen durften. Nachdem wir kurz unser Gepäck zu deren Haus gebracht hatten, gingen wir los in Richtung Restaurant. Von dort aus habe man für gewöhnlich einen tollen Blick auf den Nil, dummerweise war es jedoch schon dunkel, sodass wir nicht so viel zu sehen bekamen. Ich fand es trotzdem ziemlich famos neben dem Nil sitzend ein „Nile“-Bier zu trinken, das hat die fehlende Sicht entschuldigt. Es wurde ein recht langer Abend, erst im Restaurant und dann zu Hause. Dementsprechend faul waren wir am nächsten Tag (ich habe grade das Gefühl nur von faulen und entspannten Tagen zu berichten :D). Es wurde spät gefrühstückt, dann eine ganze Weile unbestimmt rumgehangen, bis wir am frühen Nachmittag erst unsere Rafting-Tour buchten und danach noch zur Kingfisher Lodge fuhren. Übrigens war für diesen Tag eigentlich eine Fahrradtour geplant gewesen. Nunja, es gibt so einiges, was wir geplant und dann doch nicht durchgeführt haben. Nach einem Abendessen in der selbigen Lodge und dem Rückweg, trafen irgendwann die Besucher Marvin und Sebastian ein – ebenfalls artefact-Freiwillige, jedoch aus Kigali – und es ging viel zu spät ins Bett, wenn man bedenkt, dass wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten. Das Aufstehen fiel uns also dementsprechend schwer, aber schließlich fanden wir uns im Nile River Explorers Backpackers ein, wo sich die Rafter trafen und obwohl alle noch recht müde waren kam so langsam Vorfreude auf. Wir waren eine ziemlich große Gruppe, so um die 15 Leute, und nachdem uns erste Anweisungen gegeben wurden, setzten wir uns in einen großen Truck auf die Ladefläche, die mit Bänken versehen wurde und auch mit einem Dach, jedoch leider nicht mit Wänden. So fuhren wir also wie in einem Käfig ausgestellt, unser Frühstück mampfend, durch irgendwelche „armen“ Dörfer, während die Frau hinter mir verzückte Bemerkungen über die süßen Kinder machte und alle begeistert den Leuten zuwanken. Da hätte ich mich am liebsten versteckt, jedoch gab es keine Versteckmöglichkeit. Aber auch dieser „drive of shame“ hatte irgendwann ein Ende und schließlich fanden wir uns alle in den Booten wieder. Unser Boot hatte eine ziemlich coole Besatzung und den nettesten Angestellten und während wir im noch stillen Wasser Übungen machten, das Boot umkippen ließen und ähnliches, wurde ich doch ein wenig panisch. Gut, dass es kein Zurück gab. Insgesamt standen uns acht Rapids bis zu Grad 5 (6 ist das höchste) bevor und, lasst es euch sagen, es war genial! Unser Boot ist drei Mal „umgekippt“, jedes Mal hab ich es nicht geschafft beim Boot zu bleiben, sondern bin stattdessen eine Weile durch die Stromschnellen getrieben, bevor mich andere Boote aufgelesen haben und mich zurück zu  meinem Boot gebracht haben. Kira hingegen hat es immer geschafft UNTER dem Boot zu landen; da ist mir meine Variante irgendwie lieber. Besonders der letzte Rapid war ziemlich genial, dort bin ich, nachdem unser Boot umgekippt ist, ziemlich hoch in die Luft geflogen. Bei einem anderen Rapid haben wir unseren Guide verloren, waren aber noch mitten drin und hatten danach keine Ahnung was wir zu tun hatten. Uns wurden dann Aufgaben von anderen Booten zugebrüllt, bis wir ihn wieder eingesammelt hatten. Zwischen den Rapids hat man immer relativ lange Strecken auf stillerem Wasser, sodass wir auf unserem Boot zu Mittag essen konnten, zwischendurch mal schwimmen gingen und Zeit zum Quatschen mit den Bootskammeraden hatten. Das Raften hat also wirklich Spaß gemacht, kann ich nur empfehlen! :) Nach dem Raften gab es noch ein leckeres Essen und Bier umsonst, bevor es wieder zurück nach Jinja ging. In der Nacht haben Kira und ich im Nile River Explorers Camp geschlafen, von dem man einen wunderschönen Blick auf den Nil hatte und wo wir einen Deutschen kennenlernten, der gerade auf Weltreise war. Sowas find ich immer interessant.


Auf dem Hotel-Dach (Kira)

Chillen in der Kingfisher Lodge (Kira)

'n bisschen fliegen

Raaaaaften (Kira ist die in der Mitte, die so gut wie im Wasser ist)

Am Freitag fuhren wir morgens zurück nach Jinja, wo wir erst Essen kauften und damit bei den Jungs zum Frühstücken reinschneiten. Nach dem Frühstück ging es irgendwann zurück nach Kampala, wo wir uns wieder bei Mélanie und Gaultier einquartierten. Dort habe ich es ziemlich gefeiert eine Waschmaschine zu benutzen, abgesehen von dieser Aktion haben wir den Nachmittag aber eher erschöpft im Bett gelegen und einen Film geguckt. Ich hatte von den zahlreichen Aufprällen auf das Wasser ziemliche Nackenschmerzen sowie Muskelkater vom Paddeln. Abends sind wir mit Mélanie und Gaultier in dem Hotel essen gegangen, in dem die beiden im Oktober heiraten werden, weil sie sich die Band anhören wollten, die auf ihrer Hochzeit spielen könnte. Ein sehr schickes und sehr sehr teures Plätzchen, das aber trotzdem wirklich schön und nicht zu übertrieben schick ist, mit sehr gutem Essen. Schade, dass ich die Hochzeit verpassen werde.

Unseren letzten ganzen gemeinsamen Tag verbrachten wir (nach einem super leckeren und sehr französischen Frühstück auf der Terrasse mit Baguette, Käse und Croissants) zunächst damit DVDs und Stoffe zu kaufen (also letzte Mitbringsel in Kiras Fall), bevor wir uns in Ruhe in ein Café setzten. Die Ruhe nahm ein Ende, als wir die Jungs aus Jinja wieder treffen wollten. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie haben sie eine Tendenz dazu uns auf irgendwelchen Dächern zu treffen und somit stiegen wir auf der Suche nach ihnen gefühlte tausend Treppenstufen hoch. Hat sich aber gelohnt! Der Blick auf den Taxipark und das Gewusel unter uns war wirklich ziemlich genial. Danach teilten wir uns auf und während Kira und Marvin zum Markt gingen, beschlossen wir anderen uns das Parlament anzuschauen. Das geht nur leider sonntags nicht und somit setzten wir uns in ein Café. Nachdem unser Abend grob geplant war teilten wir uns auf und fuhren alle nach Hause. Kira und ich gingen zu zweit eine Kleinigkeit essen… der perfekte Zeitpunkt für ein Résumé. Ich hatte Kira schon am ersten Tag auf die Frage vorbereitet und nun war die Zeit gekommen, um eine Antwort zu erhalten: Würde sie noch mal nach Afrika reisen? Ihre Antwort war „Ja“. Hervorragend, dann kann ich ja weiterhin hier wohnen und sie trotzdem noch regelmäßig sehen ;) Außerdem stellten wir fest, dass wir beide sehr viel besser zusammen reisen können, als wir gedacht hätten. Wir waren beide davon ausgegangen, dass wir uns öfters anzicken würden. Und ich finde es nach wie vor toll, dass sie hier war und nun weiß über was oder wen ich rede. Das war also unser Résumé. Nach dem Résumé ging es feiern. Es war eine lustige Nacht, in der wir viel getanzt haben und natürlich viel zu spät ins Bett kamen. Entsprechend verspätet (auch, weil es anfing zu regnen) ging es also am nächsten Tag erst los, aber wir haben es noch ganz genau rechtzeitig zwei Stunden vor Abflug zum Flughafen geschafft. Der Abschied war zum Glück kein bisschen traurig, schließlich wussten wir, dass wir uns in drei Wochen schon wiedersehen würden. Inzwischen sind aus den drei Wochen neun Tage geworden – wie die Zeit vergeht…

Mittwoch, 19. Juni 2013

Über Stock und Stein, durch Matsch und Flüsse, bergauf, bergab, bis hin zur Spitze





 Am 31. Mai ging es nach monatelangem Vorbereiten, Trainieren und Däumchen drehen endlich los. Vor uns, Jourdan, Nick, Rehema und mir, stand eine Achttageswanderung auf die höchste Bergspitze des Rwenzori-Gebirges. Unsere Gruppe hätte wohl kaum eine interessantere Zusammenstellung sein können. Ein kettenrauchender 50-jähriger Südafrikaner; eine Uganderin, dessen Sportliebe nicht besonders ausgeprägt ist, dessen Willensstärke aber umso beeindruckender ist; eine Amerikanerin, die schon bei Temperaturen unter 20°C zu frieren anfängt und eine Deutsche, die pro Nacht 9 Stunden Schlaf braucht und jeden Tag eigentlich eine heiße Dusche benötigt.

Sichtlich angespannt, aber auch voller Vorfreude, gemischt mit der Erkenntnis, dass es nun sowieso zu spät ist, um sich noch besser vorzubereiten, war die Stimmung im Auto, als Nick mich um 7 Uhr morgens bei leichtem Nieselregen abholte. Wir sind dann über Hinterwege erstaunlich nahe an den Backpackers in Kilembe rangekommen, von wo aus die Wanderung losgehen sollte. Wir sind ein paar der zusammengebrochen Brücken umfahren, haben die letzte noch stehende Brücke benutzt und sind dann schließlich die letzten 1-2 km noch gelaufen. Nick – zu beschäftigt mit einem letzten geschäftlichen Telefonat, um aufzupassen, wo wir hingehen –hat sich auf dieser Strecke gleich verlaufen; mir unerklärlich, wenn man bedenkt, dass die Straße einfach nur geradeaus führt und keine Abzweigungen hat. Nachdem er es dann aber auch irgendwann zum Backpackers geschafft hat, konnten wir da die letzten Formalitäten erledigen, uns von den ganzen aufgeführten Risiken beängstigen lassen und unsere Guides kennenlernen. Der Regen hörte glücklicherweise auf und pünktlich um 9.02 Uhr ging es los. Nach anfänglichen Problemchen, wie Jourdans Schuhwechsel nach fünf Minuten und Rehemas Angst vor Schweinen, die den Weg versperrten, erreichten wir um 10 Uhr den Eingang zum Nationalpark auf 1.753 m. Die Strecke bis dorthin ist zwar schön, allerdings mir schon sehr bekannt, da unzählige Male bewandert. IN den Nationalpark hatte ich es davor allerdings noch nie geschafft und somit warteten wir ungeduldig auf Nick, der eine halbe Stunde nach uns ankam. Um 11 ging es weiter, die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe zu dem Fluss, der für das Hochwasser gesorgt hat. Auch im Nationalpark hat er so einige Bäume umgerissen und Wege zerstört, aber immerhin keine Leben genommen. Der Weg führte uns durch die erste Biosphäre des Nationalparks: dem Wald. Ein an für sich wunderschöner Wald, aber nicht sehr viel anders, als die anderen Wälder, die ich in Uganda bisher gesehen habe. Grade nachdem Jourdan und ich (unsere Gruppe hat sich ziemlich schnell aufgeteilt) uns darüber unterhielten, dass der Weg nicht mal ansatzweise so steil sei, wie wir angenommen hatten, wurde er natürlich steil. Und blieb auch steil, bis wir um halb1 das Mittagsessenshüttchen auf 2.240 m erreichten. Nach kurzer Zeit kam auch Rehema an und wir nahmen das Mittagessen zu uns, das eine ziemliche Enttäuschung war. Gut, dass wir viel zu viele Snacks eingepackt hatten. Nach einer Stunde des Wartens wurde uns berichtet, dass Nick sehr nah sei. Also warteten wir weiter. Rehema machte sich einen Spaß daraus, mir zu versichern, dass in der „Latrine“ (war eher ein Loch, das in die Erde gebuddelt war) eine Schlange sei. Unser Guide Sam machte dem irgendwann ein Ende, als er uns erzählte, dass auf dieser Höhe gar keine Schlangen leben würden, woraufhin ich völlig angstfrei die Latrine benutzen konnte. Das ganze Warten war interessant, weil wir erst dabei bemerkten, wie viele Porter mit uns mitgekommen waren. Nach und nach passierten insgesamt über 60 (!!!) von ihnen und wir hatten schon ein ziemlich schlechtes Gewissen, sowie Unverständnis dafür, dass man für 4 Leute ganze 60 Träger braucht (so viel essen wir ja nun auch nicht), bis Sam uns erzählte, dass viele von ihnen Materialien für Renovierungen in die Nähe des dritten Camps bringen würden. Ich war und bin übrigens total beeindruckt von den Trägern. In Situationen, in denen ich mich schweißnass mit meinem 5 kg-Rucksack mit Händen und Füßen einen Berg hochzerrte, liefen die Porter relativ fit aussehend mit über 20 kg auf ihren Rücken an uns vorbei. Nunja, nach einer weiteren Stunde des Wartens beschlossen wir um 14.40 Uhr einfach weiterzuwandern und Nick dann abends im Basecamp zu treffen. Vom Lunch Spot zum Basecamp war es nicht besonders weit, lediglich 40 Minuten, aber diese 40 Minuten hatten es in sich! Zunächst ging es bergab bis zum Fluss, durch den wir dann zum anderen Ufer wateten, von wo es dermaßen steil bergauf ging, dass meine Beine anfingen zu brennen und ich mich an jedem Baum neben dem Weg festklammern musste, um nicht wieder runterzufallen. Tatsächlich war das für mich der anstrengendste Moment in den ersten fünf Tagen. Aber auch die schlimmsten 40 Minuten gehen vorbei und wir erreichten unser Basecamp (2.596 m), das ausgesprochen schön war. Eine kleine rote Hütte, mitten im Wald auf einem Bergausläufer, an dem auf beiden Seiten Flüsse vorbeiführten und in unmittelbarer Nähe war ein Wasserfall. Die Hütte war sogar mit richtigen Betten und Matratzen ausgestattet – einen Luxus, den wir nicht erwartet hatten, den es aber in jedem Camp gab. Während wir uns an Tee und Keksen erfreuten, erreichte uns die Nachricht, dass Nick es nicht bis zu unserem Camp schaffen würde und beschlossen habe, beim Lunch Spot zu schlafen und am nächsten Tag umzudrehen. Da uns das ein wenig merkwürdig vorkam, beschlossen Rehema und Jourdan zurückzugehen und nach ihm zu schauen, ich war zu kaputt. Als die beiden nach 1 ½ zurückkamen bestätigten sie zwar, dass Nick es nicht mehr bis zum Camp schaffen würde, aber die Guides eine neue Route für ihn zurechtgeschneidert hätten, laut der er für 4 oder 5 Tage wandern, aber kürzere Strecken pro Tag zurücklegen würde. Nach einem leckeren Abendessen, lustigen Gesprächen und einem allgemeinen Kältegefühl ging es schon gegen neun Uhr ins Bett.

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht, mussten wir uns dann um halb7 aus den warmen Schlafsäcken quälen. Mir wurde bei dem Gedanken, dass mir schon im ersten Camp so kalt ist, ein wenig flau. Deshalb wurde der Gedanke schnell weggeschoben und stattdessen konzentriere ich mich lieber auf das Pancake-Frühstück, bevor es um etwa 9 losging. Kurz führte uns der wieder ziemlich steile Weg noch durch den Wald, bevor wir nach einer halben Stunde die Bambuszone erreichten. Super schön! Und ganz nebenbei war der Bambus eine super Kletter- und Hochziehhilfe, was uns wünschen ließ, mehr Armtraining gemacht zu haben. Leider ist diese Zone jedoch nicht besonders groß, sodass wir schon um 10 Uhr die nächste Zone erreichten: die Heather-Zone, die ihren Namen den gleichnamigen Bäumen zu verdanken hat, die sich dort befinden. Ein üppiger Wald voller Farn, Moos und Bartflechten, dessen Grüntöne einen wunderschönen Kontrast zu dem aufziehenden Nebel bildeten. Auch wurde der Weg hier ein wenig flacher, bis wir um 11 Uhr Basecamp 2 erreichten (3147 m), was eine andere Übernachtungsmöglichkeit für die erste Nacht ist. Ein wunderschönes Plätzchen auf der Spitze eines Berges, von wo man für gewöhnlich einen tollen Blick auf Kilembe, Kasese und den Queen Elizabeth Nationalpark haben soll, der uns jedoch aufgrund des Nebels verwehrt blieb. Dort haben wir dann auf Rehema gewartet und sind nach einer Stunde weitergewandert. Eine Minute nach Aufbruch bin ich dann auch prompt in ein Flüsschen gefallen, aber alles halb so schlimm, sonst hätte mich der Schweiß früher oder später genauso getränkt. Die nächste Stunde war von ständigen Landschaftsbildwechseln geprägt. Mal durch dichten Wald, mal recht steil, mal recht waagerecht, dafür aber neben einem „Abgrund“ (zumindest ließ der dichte Nebel es wie einen Abgrund erscheinen), mal wurde an „natürlichen Leitern“, die sich durch verdrehte Wurzeln gebildet haben, nach oben geklettert, mal sind wir von Stein zu Stein durch Flüsse gesprungen, mal in Tälern, die mit ihren obskuren Pflanzen an ferne Planeten erinnerten, bis wir dann um 1 Uhr unsere Picknickstelle unter einem großen Steinvorsprung erreichten. Als Rehema nach einer halben Stunde ankam, betitelte sie die Wanderung als „total madness“, bevor wir alle gemeinsam unsere Käsesandwichs genossen. Nach dieser kleinen Pause standen uns noch etwa 2 Stunden des Wanderns bevor, die sich im Allgemeinen gut mit „mudventure“ betiteln lassen, da es unglaublich matschig wurde. Während wir auf Steinen und Stöcken balancierten, wünschten wir uns nicht mehr, mehr Armtraining gemacht zu haben, sondern viel eher unsere Blancierfähigkeit trainiert zu haben. Dass wir aus irgendwelchen Gründen durchgehend lachten, hat es nicht einfacher gemacht. Nach circa 30 Minuten veränderte sich das Szenario wieder komplett, da vor etwa einem Jahr ein großes Feuer im Nationalpark gewütet hat. Es war trotzdem merkwürdig schön, die ganzen halbtoten Bäume mit den langsam neu wachsenden Pflanzen neben ihnen hatten was. Nachdem wir einem weiteren momentan ausgetrockneten Flusslauf (Trockenzeit) durch ein Tal gefolgt waren, erreichten wir Camp 2 (3688 m) um viertel nach 3, das unter einem riesigen Steinvorsprung  mit Blick auf die sich auf der anderen Seite des Tals befindenden Berge liegt. An diesem Nachmittag/Abend entwickelten wir dann auch unsere Lebensstrategie für die nächsten Tage: heißer Tee, sobald man im Camp ankommt, sowie ein schneller Wechsel in trockene Klamotten (BEVOR man abkühlt) und dann sitzt man solange man kann entweder neben dem Stove oder – wenn vorhanden – neben dem Feuer und resümiert dort die lustigen Ereignisse des Tages und schreibt ein gemeinsames Tagebuch, bevor man in den Schlafsack schlüpft. Obwohl es auch im Schlafsack nie richtig warm wird.

Unser Tag Nr. 3 begann um 7 Uhr morgens damit, dass wir uns unsere Thermounterwäsche anzogen, da es laut Guides ziemlich kalt werden würde, die wir bis zum Ende des Trips auch nicht mehr ausziehen würden. Dann wuschen wir uns zum ersten Mal die Haare, frühstückten und um halb9 ging’s recht euphorisch los, da der dritte Tag der leichteste sein soll. Am nächsten Fluss haben wir erst mal unsere Camelbacks und Wasserflaschen aufgefüllt – mit gelben Wasser, interessant! Hat aber trotzdem geschmeckt. Dann ging es relativ steil und matschig bergauf, raus aus dem Tal, raus aus der Heatherzone, rein in die alpine Zone. Die war dann angenehm „flach“, wunderschön und voller Everlasting Flowers. Hier haben wir uns dann richtig über den ganzen Matsch gefreut, weil es den ansonsten wirklich sehr leichten Tag wenigstens ein bisschen anspruchsvoller gemacht hat. Zusätzlich hatten wir sogar richtig Glück mit dem Wetter und die Sonne schien durchgehend. Nun kann ich euch leider gar nicht sagen, ob es den Alpen ähnelt, da ich noch nie eine längere Zeit in den Alpen verbracht habe. Wir haben uns auf dem Weg mit unserem Guide Sam über ehemalige Rwenzori-Bergsteiger ausgetauscht, von dickköpfigen Deutschen und lustigen Italienern gehört. Dann waren wir tatsächlich – nach einem letzten Anstieg – schon um 12 Uhr im Camp 3, das auf 4062 m liegt. Wunderwunderschön! Einerseits ein fantastischer Ausblick auf unter anderem einen See und auch das Camp hat echt was hergemacht! Und selbst das Mittagsessen war fantastisch, da uns Schwarzbrot, Käse, Nutella und Äpfel serviert wurden. Wir saßen dann im Grunde genommen den ganzen Tag draußen im Windschatten und haben die Sonne genossen (endlich war uns mal warm!), große Mengen an Wasser und Tee getrunken und Karten gespielt. Trotz des ganzen Wassers hatte ich am Abend ziemliche Kopfschmerzen und hatte Angst höhenkrank zu sein, aber vermutlich war es nur die ganze Sonne, denn am nächsten Tag ging es mir schon sehr viel besser. Als es dunkel wurde mussten wir leider die wahre Kälte des Camps erfahren und auch die warme Luft in unserem Luxuszelt wich viel zu schnell der kalten Nachtluft. Nach einem leckeren Pasta-Abendessen ging es schon um 8 Uhr ins Bett.   

Als Ausgleich zu dem doch recht entspannten dritten Tag, sollte der vierte Tag um einiges anspruchsvoller werden. Um 8 Uhr ging es los und fing gleich mit einem echt anstrengenden Aufstieg an, obwohl dieser danach mit einem wunderschönen Blick über ein paar Seen und die Berge belohnt wurde. Dann ging es weiter bergauf – auch wenn nicht mehr ganz so steil – durch eine Landschaft geprägt von den Everlasting Flowers und Giant groundsels (die uns bis fast ganz bis zum Schluss begleiten sollten), bis zur Spitze des „Bamwanjara Pass“ (4450 m). All dies übrigens wieder in einem magisch anmutenden Nebel, der die Landschaft für mich immer wie Filmkulissen für Filme wie „Herr der Ringe“ aussehen ließ. Anstatt dann langsam wieder bergab zu gehen (unsere nächste Nacht sollte auf 3974 m stattfinden), ging es steil bergab auf geschätzte 3700 m. Da haben wir angefangen uns ein wenig vor dem Rückweg zu fürchten, im Bergaufgehen sind wir einfach besser. Nach dieser Tortur waren wir also umso froher, dass sie auf einem wunderschönen Plateau endete, auf dem wir mal wieder unsere Wasservorräte an einem Bachlauf aufstocken konnten. Außerdem war die Vegetation auch gleich wieder viel üppiger und nach einer kurzen Zeit erreichten wir einen See, an dessen Ufern wir erst von Stein zu Stein hüpften (wobei wir feststellen mussten, dass die versteckten Löcher zwischen den Steinen und meine Füße/Beine eine magische Anziehungskraft zu haben schienen), bis wir einen besonders schönen Stein zum Mittagessen fanden. Nach einem leckeren Käsesandwich, Bananen und Äpfeln, sowie ziemlich viel Rumgealbere, denn Spaß hatten wir wirklich durchgehend, ging es um halb1 weiter. Ein bisschen mehr Steingehopse, dann ging es wieder etwas steiler bergauf, dann bergab. Bergauf schick, sportlich und grazil, bergab rutschend und elefantenartig. Eine letzte nebelverhangene und matschige Ebene, die mal wieder an einen fernen Planeten erinnerte, ein letzter Aufstieg und voilà, da lag es vor uns: Camp 5, ebenso hübsch wie Camp 4 und als der Nebel kurz verschwand konnten wir sogar einen ersten Blick auf die Gletscher erhaschen. Mal wieder waren wir viel zu früh und schon um viertel nach 2 im Camp. Sam war übrigens immer wieder beeindruckt von unserem Tempo und wir dachten immer: „Na warte, deine Bewunderung wird auf dem Rückweg schnell der Verzweiflung weichen.“ Nach Ankunft gab es wieder den obligatorischen Tee und das obligatorische Matatu-Kartenspiel, bevor wir uns am Feuer sammelten und zu Abend aßen. Nach diesem Tag konnte ich übrigens gut verstehen, warum Wanderer die Rwenzoris auch als Achterbahn bezeichnen.

Am nächsten Morgen beschloss Rehema leider nicht weiterzugehen. Hauptsächlich wohl wegen der Kälte. Wen wundert’s, wenn ich mein ganzes Leben in Ostafrika verbracht hätte, wäre ich auch ziemlich gestorben – bin ich ja so auch schon fast. Nachdem alles geklärt war sind wir also nur noch mit 50 % unserer Ausgangsgruppe losgetigert. Nach nur wenigen Minuten sind wir (mal wieder) über einen Fluss gesprungen, das Neue daran war, dass der Fluss die Grenze zum Congo bildete. Das fanden wir ziemlich cool, auch wenn es auf der anderen Seite genauso aussah, nur dass der Fluss nun rechts von uns lag. Außerdem sind wir nach wenigen Minuten wieder nach Uganda gehopst. Die Landschaft war auch weiterhin toll und die Vegetation vielseitig, es ging vorbei an zwei Seen und einigen Flüssen, wobei die Laune eher gedrückt war, weil es Jourdan nicht besonders gut ging. Wir schoben es mal wieder auf Anzeichen der Höhenkrankheit, nachdem sie aber ein Snack zu sich nahm, ging es ihr eindeutig besser. Ein weiteres Mal von der Höhenkrankheit verschont. Beim Weiterwandern wurde die Vegetation immer karger und beschränkte sich schließlich nur noch auf unsere beiden Freunde, die Everlasting Flowers und Giant groundsels, während es immer steiniger um uns herum wurde. Die Farbkombination von den Pflanzen, den Steinen und dem Nebel habe ich mal wieder geliebt und fleißig Fotos gemacht. Außerdem war Fotos machen für mich immer eine herrliche Ausrede um kurze Pausen einzulegen. Während wir uns, inzwischen wegen der dünnen Luft doch langsamer werdend, einen steinigen Pfad hinaufschoben, ragten rechts und links von uns riesige Felswände in die Höhe. Nach und nach verschwanden sogar die Giant groundsels aus der Landschaft und es wurde echt eiskalt und immer immer steiniger. Das war also die nächste Zone: die Rockzone. Die fanden wir ziemlich toll, weil wir dort wieder von Stein zu Stein hüpfen konnten. Im Allgemeinen schienen wir die abenteuerlicheren Pfade den normalen Pfaden eindeutig vorzuziehen. Während des letzten Anstiegs ging mir auf einmal jegliche Energie verloren und ich war froh, die von Mama geschickten Dextro Energys in meiner Tasche zu haben, mit denen ich es dann auch noch bis zum Camp 5 geschafft habe, das auf 4485 m liegt. In diesem Fall war es wirklich doof, dass wir schon so früh da waren (halb1), da es da oben echt kalt war und es kein richtiges Feuer gab, an dem wir unsere Klamotten trocknen und uns aufwärmen hätten können. Stattdessen gab es nur die kleinen Stoves in dem Zelt von den Guides und Trägern, wo wir dann praktisch den ganzen restlichen Tag saßen und wo wir noch nicht mal genug Platz hatten um Karten zu spielen. Am Nachmittag konnten wir einen kurzen Blick auf die nun auf einmal sehr nahen und beeindruckenden Gletscher erhaschen, was uns ein bisschen Panik einjagte. Vor allem Jourdan fing auf einmal an sich ziemlich Sorgen zu machen, ich bin eher unbedarft an die ganze Sache rangegangen. Nach dem Abendessen und ein paar letzten Informationen bezüglich des Aufstiegs am nächsten Tag ging es sehr früh ins Bett, wo wir noch eine Weile quatschten, bevor wir endgültig einschliefen. Übrigens schliefen wir in unserer vollen Montur für den nächsten Tag, um uns in der nächtlichen Kälte nicht nochmal umziehen zu müssen.

Der große Tag fing um 3 Uhr morgens an. Auch wenn uns nicht so richtig zu Essen zu Mute war, zwangen wir das Spanish Omlett irgendwie in den Margen, bevor uns unsere Klettergurte angelegt wurden. Natürlich stellten wir in genau dem Moment fest, dass wir eigentlich noch mal auf Klo gehen sollten, also mussten die Klettergurte noch mal ab. Um 4 Uhr ging es los. Natürlich war es noch stockdunkel und unsere eigentlich sehr guten Kopflampen konnten uns bei dem Nebel auch nicht so sehr weiterhelfen, also war es ein ziemlicher Akt die Stunde bis zur Schneegrenze über die Steine zu krakseln. Außerdem wurden die Steine immer rutschiger, die Pfützen an denen wir vorbeikamen waren ab einem gewissen Punkt zugefroren und selbst die Everlasting Flowers waren nicht mehr zu finden, während wir uns teilweise an fest installierten Seilen an den Steinen entlangarbeiteten. Durch die Dunkelheit wurde es echt gruselig, weil wir dachten, dass neben uns Abgründe seien (auf dem Rückweg mussten wir feststellen, dass wir an keiner Stelle tiefer als 2 Meter gefallen wären). Nachdem dieser erste Teil gemeistert war erreichten wir die Schneegrenze, seilten uns aneinander, befestigten Steigeisen an unseren Schuhen und erhielten eine Erklärung zu der richtigen Benutzung der Eispicken. Und dann ging es auch schon auf den ersten Gletscher! Am Anfang kam mir das ganz schön leicht vor, was wohl daran lag, dass es einerseits nicht sonderlich steil war und andererseits meine Gangart vollkommen falsch war. Während Jourdan – wie angewiesen – ihre Füße bei jedem Schritt mit voller Kraft in den Schnee/Eis gerammt hat, bin ich eher fröhlich und unbedarft über den Gletscher marschiert und hab Jourdan an dem Seil hinter mir hergezogen, was ganz schön anstrengend für sie wurde. Nach einer Weile musste ich dann aber ihren Laufstil übernehmen, als es an einer ziemlich steilen und ziemlich vereisten Steigung entlangging, wo Jourdan eine kleine Panikattacke hatte, weil es hier tatsächlich sehr nach Abgrund unmittelbar neben uns aussah und selbst die Steigeisen an dieser Stelle nicht viel Halt gaben. Nach etwa einer Stunde auf dem ersten Gletscher erreichten wir um viertel vor 7 wieder ein Gebiet mit riesigen Steinen. Nachdem wir uns anfänglich darüber gefreut hatten, mussten wir bald feststellen, dass die mindestens so anstrengend waren wie der Gletscher, weil wir alle noch aneinander geseilt waren und die Steine unglaublich rutschig waren. Anstatt der von den Guides vorausgesagten halben Stunde in diesem Bereich verbrachten wir dort über eine Stunde, aber immerhin wurde es hell und wir konnten unsere Lampen ausschalten. Trotzdem war das Geklettere/Gerutschte/Gefalle unglaublich anstrengend und als wir den zweiten Gletscher erreichten, nahmen wir ein paar Snacks zu uns, bevor die Steigeisen wieder an die Schuhe montiert wurden und es losging, den Endgegner zu besiegen. Der zweite Gletscher war eindeutig herausfordernder als der erste, es ging im Schneckentempo und im Zickzack nach oben, obwohl man dieses „oben“ auf Grund der Wolken noch nicht mal sehen konnte. Ich habe mich gefühlt wie auf einer Polarexpedition, die Umgebung war einfach unglaublich, aber trotzdem gingen nach und nach meine Kräfte verloren. Ich hatte wirklich zu kämpfen und musste regelmäßig stoppen, während Jourdan mich immer wieder versuchte zu motivieren, was sie auch ganz gut geschafft hat (unter anderem mit dem Versprechen auf der Spitze Schokolade mit mir zu essen). Auch war es noch mal sehr motivierend, als es sich kurz aufklärte und ich die Spitze sehen konnte („Aha, soweit ist es also noch!“), aber trotzdem dachte ich durchgehend sowas wie: „Mein Gott, warum tu ich das grade meinem Körper an, nur um ein bescheuertes Foto vor einem bescheuerten Blechschild zu machen!“ Nach circa 1 ½ Stunden hatten wir es zwar noch nicht ganz geschafft, aber immerhin aus dem Gröbsten waren wir raus, da wir den Gletscher verlassen konnten und nun nur noch etwa eine halbe Stunde steil bergauf klettern mussten. Das war zwar wieder über Steine, aber die Klettereisen mussten wir trotzdem anlassen, da die Steine vereist waren. Also ging es, langsam aber sicher und mit zusammengebissenen Zähnen, der Spitze entgegen, die wir um 10 Uhr dann auch endlich erreichten! Margherita Peak, höchster Peak des ganzen Rwenzori Gebirges, 5109 m hoch. Da oben war es arschkalt, windig und steinig, und obwohl wir uns gegenseitig die Enttäuschung ansahen, haben wir unsere schauspielerischen Talente aus dem Ärmel geschüttelt und absolute Freude vorgespielt. Auch war es noch wolkig, also konnten wir immer nur kurze Blicke auf die Berge erhaschen. Fotos wurden geschossen, es wurde die versprochene Schokolade gegessen, die eine große Enttäuschung war, weil die Schokolade genauso gefroren war, wie unser Wasser. Dann sind wir noch einmal kurz auf die andere Seite des Blechschilds gegangen, standen dort ein paar Minuten in der DR Congo und waren uns einig, dass es dort eindeutig wärmer war, als in Uganda, bevor wir uns nach nur 15 Minuten auf der Spitze an den Abstieg machten. Der Abstieg war eindeutig leichter als der Aufstieg und auch eindeutig schneller, da wir nicht mehr im Zickzack gehen mussten sondern einfach geradeaus runter pesen konnten. Die Sonne kam endlich raus und alles schien großartig, bis mein rechtes Bein auf einmal im Gletscher verschwand. Zum Glück blieb es nur bei meinem Bein. Trotzdem wurde ich danach ein wenig panisch und habe mein Tempo eindeutig angezogen, sehr zum Unglück Jourdans, die immer noch versuchte ihre Füße so fest wie möglich in den Boden zu rammen. Es dauerte insgesamt nur eine Stunde, um von der Spitze bis zum Ende des zweiten Gletschers zu kommen, wo die ganzen Steine wieder auf uns warteten. Selbst die Steine waren nun in der Sonne um einiges einfacher, da die Sonne sie getrocknet hatte und sie nun nicht mehr rutschig waren. Also wurde selbst dieser Teil in kurzer Zeit gemeistert, bis wir den ersten Gletscher erreichten. Meine Energie war zwar eindeutig nicht mehr vorhanden, aber einfach auf den Steinen sitzen bleiben konnte ich ja auch nicht. Also ging es auf den ersten Gletscher, auf dem ich aufgrund von Müdigkeit und Unachtsamkeit zwar ein paar Mal hinfiel und unser einer Guide mir ziemlich Angst machte, nachdem der Gletscher ein paar komische Geräusche von sich gegeben hatte und er sagte, dass wir uns besser beeilen sollten, den wir aber trotzdem relativ zügig hinter uns gebracht haben. Dabei hatten wir übrigens immer wieder großartige Ausblicke auf die ganzen Berge. Uns stand also nur noch die andere Steinstrecke bevor, die mir aufgrund von extremen Kopfschmerzen (ich muss ziemlich dehydriert gewesen sein, da unser Wasser ja gefroren war) ziemlich lang vorkam, aber die um viertel vor 1 endlich ein Ende nahm. In Camp 5 angekommen haben wir eine wahnsinnig lange Zeit damit verbracht, die verschiedensten und komischsten Dinge zu essen. Danach ging es mir aber eindeutig besser. Das Ausruhen war jedoch nur von kurzer Dauer, da es um halb3 wieder losging: zurück zu Camp 4. Jourdan und ich sind einfach ziemlich schnell bergab gelaufen und haben nicht gestoppt, um in einen zombieartigen Zustand zu verfallen, in dem wir einfach ein Fuß vor den anderen gesetzt haben, was auch ganz gut geklappt hat. So waren wir schon um halb5 in Camp 4, wo wir nach einem interessanten Abendessen und Popcorn ziemlich tot und früh ins Bett gefallen sind. Was für ein extremer und toller Tag!

Der 7. Tag war der einzige Tag, an dem wir ernsthaft Probleme hatten, aus dem Bett zu kommen. Uns fehlte die Motivation, schließlich hatten wir es bis zur Spitze geschafft und würden ab nun einfach bergab gehen, ohne an dem Tag bis nach Hause zu kommen. Also war unser Morgen ziemlich langsam. Jourdan schluckte ein paar Pillen gegen ihre Knieschmerzen, wir haben unsere Blasen behandelt, Cremes aufgetragen,… dann gefrühstückt, uns zum zweiten Mal die Haare gewaschen und noch eine Weile am Feuer gesessen. Gegen 8 ging es aber doch los und wenigstens hatten wir ein paar wirklich tolle Ausblicke, die uns auf dem Hinweg durch den Nebel nicht vergönnt waren. Die ersten 1 ½ Stunden waren auch echt okay, die Landschaft atemberaubend wie immer, dann kam jedoch der super steile Anstieg auf den Bamwanjara Pass, den wir nur mit Mühe und Not schafften. Von dort konnten wir einen Blick auf die nun doch sehr fernen Gletscher werfen und ich war beeindruckt von der Tatsache, dass wir noch nicht einmal 24 Stunden zuvor auf der Spitze standen. Außerdem konnten wir die fast ausgestorbene Spezies der Muzungus mit Kompotthüten bewundern und waren sehr beeindruckt von ihnen. Scheint aber eine nette Spezies zu sein, da sie uns Schokolade angeboten haben. Die nächsten zwei Stunden bis zu Camp 3 waren sehr entspannt, auch wenn wir immer wieder im Matsch ausrutschten, weil wir ziemlich zügig gingen. Um halb1 kamen wir im Camp 3 an (übrigens unser Lieblingscamp), wo wir zu Mittag aßen und Tee tranken. Nach einer Weile ging es weiter, eigentlich dem recht einfachen Weg von Tag 3 folgend, der in unserem müden und kaputten Zustand aber doch sehr viel anstrengender wurde. Außerdem sind wir echt schnell gegangen, was ich ein wenig doof fand, da man dadurch die Landschaft nicht mehr so richtig genießen konnte. Aber das Tempo war notwendig, da kurz zuvor die Pläne geändert wurden: wir würden nicht nur bis zum Camp 2, sondern sogar bis zum Basecamp 2 gehen. Irgendwo zwischen diesen beiden Camps trafen wir den Besitzer des Trekking Services, ein sehr netter Australier, der viel zu erzählen hatte. Er ist zwei Tage zuvor mit einer Filmcrew in die Berge gekommen, die versuchen, den einzigartigen schwarzen Leoparden zu erwischen. Nach ein paar weiteren Stunden des Gehens, ein paar wirklich schönen Szenarien, die ohne den ganzen Nebel sehr anders aussahen, einem Fall von Jourdan in einen Fluss und anderen Zwischenfällen sind wir gegen 6 Uhr im Basecamp 2 angekommen. Dieses Mal konnten wir sogar Kasese und Kilembe sehen, was vor allem nach Einbruch der Dunkelheit echt schön war. Nach einem weiteren sehr interessanten Abendessen (an den letzten beiden Abenden haben sie einfach das noch vorhandene Essen wild durcheinandergemischt, was zu Kombinationen wie Kartoffeln, Nudeln und G-Nut-Sauce führte), ging es wieder relativ früh ins Bett. Nach diesem langen Tag waren wir sogar zu müde, um noch lange Rumzuscherzen und zu Quatschen.

Da war er also, der letzte Tag. So langsam freuten wir uns echt auf unsere eigenen Betten, eine Dusche und dem allgemeinen Gefühl der Wärme. Deshalb waren wir ziemlich froh, am Tag zuvor so lange gegangen zu sein, weil das den Tagesmarsch für den achten Tag sehr viel kürzer machte. Also verließen wir unser Camp in der Heatherzone, gingen steil bergab in der Bambuszone, gelangten in die Waldzone, passierten unser Camp der ersten Nacht, rutschten die Steigung bergab, mit der ich am ersten Tag so zu kämpfen hatte, überquerten den Fluss, sagten Tschüss zu unserem Lunchspot vom ersten Tag und waren schon um halb11 am Ausgang des Nationalparks. Dort haben wir eine kurze Pause eingelegt, ein Chamäleon entdeckt und gesnackt, bevor es auf die Endgerade zurück nach Kilembe ging. Ich habe mich noch nie so sehr über den Blick auf Kilembe gefreut! Um halb12 hatten wir es endlich geschafft und waren zurück im Backpackers. Glücklich, stolz, kaputt. Natürlich gab es sofort zwei Bier für jeden, was auch sonst? ;-)

Insgesamt war diese 8-Tages-Wanderung einer der tollsten Sachen, die ich in meinem ganzen Leben gemacht habe. Die Landschaft war einfach unbeschreiblich schön, unmöglich, auf Fotos vernünftig festzuhalten. Ich habe es trotzdem versucht, das Resultat könnt ihr euch hier angucken.
Ich hätte nie gedacht, dass ich 6 von 8 Tagen in Gummistiefeln laufen würde; dass der Rückweg so sehr viel anstrengender sein würde als der Hinweg; dass ich mich jemals so auf eine Dusche freuen könnte; dass man auf einer Wanderung soooo viel Spaß haben kann; dass der größte Gegner die Kälte sein würde,… Es war einfach toll! :)




Hier noch mal die Wanderung in Zahlen: 

Day One:
Kilembe Town to Basecamp One (Sine Hut)
Elevation Gain: 1,450m - 2,596m
11.8km

Day Two:
Basecamp One (Sine Hut) to Camp Two (Mutinda Camp)
Elevation Gain: 2,596m - 3.925m
7.2 km

Day Three:
Camp Two (Mutinda Camp) to Camp Three (Bugata Camp)
Elevation Gain: 3,688m - 4,062m
4.9 km

Day Four:
Camp Three (Bugata Camp) to Camp Four (Batawu Camp)
Elevation Gain: 4,062m- 4,450m (Bamwanjara Pass)- 3,974m
6.2 km

Day Five:
Camp Four (Batwau Camp) to Camp Five (Margherita Camp)
Elevation Gain: 3,974m - 4,485m
4.2 km

Day Six:
Camp Five (Margherita Camp) to Summit to Camp Four (Batawu Camp)
Elevation Gain: 4.485m - 5,109m (Summit)- 3,974m
11.2km

Day Seven:
Camp Four (Batawu Camp) to Basecamp Two (Kalalama Camp)
Elevation Loss: 3,974m - 3,147m
16.9km

Day Eight:
Basecamp Two (Kalalama Camp) to Home!
Elevation Loss: 3,147m -1,450m
13.1 km