Mittwoch, 31. Juli 2013

Mäuseschwänzchen in Uganda



Nach einer durchfeierten Nacht und dementsprechend müde  kam ich am 26. Juni fast zu spät am Flughafen an; gut, dass die Gepäckausgabe schrecklich lange dauerte! Also stand ich brav im Empfangsbereich, als eine ebenfalls übermüdete Kira aus dem Flughafen kam und noch genau so aussah, wie vor 11 Monaten. Gut so. Und wir haben uns auch immer noch lieb. Also war alles toll und ich habe mich wahnsinnig gefreut sie wiederzusehen und sie in Uganda begrüßen zu können. Meine Begrüßung war allerdings nicht die netteste: da ein Taxi ungefähr das 10-fache kostet, sind wir mit öffentlichem Transport zurück nach Kampala gefahren. Auf dem Boda krallte sich Kira ein wenig ängstlich fest (ich muss zugeben, dass es mit einem großen Rucksack auf dem Rücken nicht gerade leicht ist Boda zu fahren), im Matatu konnte sie nicht so recht glauben, dass man pro Person nur einen Sitzplatz hat, auf dem man auch noch irgendwie sein Gepäck unterbringen muss und im Allgemeinen war sie ziemlich erschlagen von den ganzen neuen Eindrücken. Nunja… willkommen in Uganda! An für sich sind wir aber ganz gut durchgekommen und sobald wir im erheblich entspannteren zu Hause von Miri und Tilman ankamen, ging es ihr auch gleich viel besser. Dort hatten wir aber auch nicht allzu lange Zeit (die Zeit haben wir aber mit ausführlichem Gequatsche  und dem Buchen von Unterkünften gefüllt), da wir uns abends mit Freunden von mir aus Kasese treffen wollten, die am nächsten Tag abreisen würden und die ich noch verabschieden wollte. Besonders alt sind wir an dem Abend jedoch nicht geworden und so traten wir schon relativ früh einen nächtlichen Boda-Ritt durch Kampala an, die ich immer sehr genieße. Die Straßen sind nicht mehr ganz so voll, trotzdem sind überall noch Lichter und Menschen und alles sieht ein wenig unreal aus. Da ich mir gedacht habe, dass es ein wenig extrem wäre Kira gleich am Anfang dem Chaos Kampalas auszusetzen, haben wir beschlossen schon am nächsten Tag – einem Donnerstag – weiterzureisen und uns zu einem späteren Zeitpunkt länger in Kampala aufzuhalten. Da wir aber gleichzeitig auch ausschlafen wollten (Kira: „Was?! 10 Uhr nennst du ausschlafen?“) sind wir erst relativ spät losgekommen. Gegen 12 Uhr saßen wir also im Bus in Richtung Mbarara. Von dort aus ging es in einem weiteren Bus nach Kabale, wo wir eine Nacht im Backpackers gebucht hatten. Kira hat glaube ich schon nach diesem Tag beschlossen den öffentlichen Verkehr Ugandas nicht so unbedingt zu lieben – er ist ja nunmal auch wirklich nicht allzu bequem – aber wenigstens konnte ich ihr versprechen, dass dieser Tag unser längster Reisetag bleiben würde. Nach Kiras erstem Rolex (hieraus hingegen sollte eine Liebe entstehen) freuten wir uns sehr auf die angekündigte heiße Dusche. Der Wasserboiler funktionierte auch, war allerdings so klein, dass das Wasser ganz genau für eine halbe Minute heiß blieb. Das ließ mich mit Shampoo in den Haaren und Kira ungeduscht zurück. Tschuldigung.

Freitagmorgens ging es, nach einer kurzen Kabale-Rundtour, auf zwei Bodas in Richtung Lake Bunyonyi. Die Straßen waren ziemlich trocken und staubig, sodass wir nach der Strecke einen recht orangen Touch hatten (Kira hatte einen sehr hübschen Brillenabdruck). Da kam es uns zu Gute, dass uns eine 45-minütige Kanutour zu der Insel Byoona Amagara bevorstand, bei der wir uns zu genüge mit dem Seewasser waschen konnten. Lake Bunyonyi finde ich nach wie vor wunderschön und ist glaube ich mein Lieblingsplatz in Uganda. Ein ziemlich verworrener See mit knapp 30 Inseln in den verschiedensten Größen und Ausgaben, eingebettet in einer hügeligen Landschaft. Auf einer dieser Inseln lag unser Hotel, wo wir uns zwei Zimmer im Schlafsaal reserviert hatten, genau das richtige Plätzchen um sich langsam an Uganda zu gewöhnen. Den Rest des Tages verbrachten wir hauptsächlich damit faul in der Sonne zu liegen, schwimmen zu gehen und zu lesen (Kira hatte mir Zeitungen und Zeitschriften aus dem Flugzeug mitgebracht), bis am späten Nachmittag Jourdan mit ziemlich vielen ihrer GHC-Kollegen auch auf der Insel eintrafen. Es war nie geplant gewesen am gleichen Wochenende den gleichen Ausflug zu machen, aber so war es natürlich ein willkommener Zufall. Nach einem Abendessen mit wunderschönem Sonnenuntergangs-Szenario ging Kira schon relativ früh ins Bett (Mensch, braucht die viel Schlaf! Und ich dachte immer, dass ich viel schlafe!), während ich mich zu den GHC-Leuten gesellte, mit ihnen quatsche, Wein trank und  mich an irgendwelchen Spielen beteiligte.

Kanufahrt zur Insel

Während des Abendessens (:  (Kira)

Am nächsten Morgen (Kira schlief noch…) bin ich mit Viv im hübschen Morgenlicht im See schwimmen gegangen – es gibt wohl kaum eine schönere Art wach zu werden. Die kalte Dusche fühlte sich danach angenehm warm an. Als Kira sich irgendwann überwinden konnte aus dem Bett zu kriechen, frühstückten wir unten am See unser mitgebrachtes Brot mit Avocado, bevor wir uns in einem ähnlichen Zustand wiederfanden wie am Tag zuvor (lesend, dösend, sonnentankend). Nachmittags wurde uns das aber doch zu langweilig, und somit beschlossen wir mit einem Kanu zum Festland zu fahren und dort so weit nach oben zu wandern, wie möglich. Dank der Hilfe eines netten Jungens gelang es uns schließlich auch den richtigen Weg zu finden und freuten uns während des Aufstiegs schon darauf oben angekommen eine Soda in dem Hotel zu trinken, das unser Ziel war. Allerdings mussten wir feststellen, dass das Hotel noch in Bau war und auch, dass es viel zu diesig war, um eine schöne Aussicht zu haben. Nunja.. wir liefen also einfach ein wenig durch die Gegend, bewunderten ein Esel und eine schicke Privatvilla, setzten uns irgendwo auf den Boden und machten uns wieder an den Abstieg – der natürlich sehr viel schneller war, als der Aufstieg. Nach insgesamt etwa zwei Stunden waren wir zurück auf unserer Insel, wo wir uns zunächst mal den Staub von den Füßen und den Schweiß vom Körper wuschen (meine Schuhe sind übrigens immer noch orange, vielleicht sollte ich die noch waschen), bevor wir uns entspannt in der Restaurant-Area niederließen und dort ein wohlverdientes Bier tranken. Außerdem beschlossen wir während des Abendessens den von Kira mitgebrachten Martini anzubrechen. Aus dem „Anbrechen“ wurde dann letztendlich „Austrinken“, und somit lagen wir irgendwann recht angeschwipst auf dem Swimmingdock, erzählten uns von den peinlichsten Momenten unseres Lebens und kriegten uns nicht mehr ein vor Lachen, während wir gleichzeitig die Sterne bewunderten (war außerdem der erste Abend meines Lebens, an dem ich mehr Sternschnuppen sah als Kira, ha!:D).

Gefrühstücke (Kira)

Gewandere


Gehüpfe (Kira)

Am Sonntag ging es nach einem entspannten Brunch zurück nach Mbarara. Die Matatu-Fahrt war durchaus unbequem, aber auch sie war irgendwann geschafft und wir checkten in einem Hotel ein. Kira zeigte großes Unverständnis für meine Preisverhandlungen an der Rezeption – wie sich später herausstellte, hatte sie nicht 50.000, sondern 15.000 verstanden und konnte nicht so recht nachvollziehen, warum ich bei so einem niedrigen Preis noch verhandelte. Unser Zimmer sah mit der Leoparden-Decke auf dem Bett ziemlich pornös aus, aber immerhin das warme Wasser funktionierte. Mir reichte der dünne Wasserstrahl vollkommen aus, während Kira, die nunmal sehr viel mehr Haar hat, relativ lange warten musste, bis das Wasser schließlich ihre Kopfhaut erreichte. Aber auch diese kleinen Hindernisse wurden überwunden, und so trafen wir uns schließlich zum Abendessen mit einem Freund von mir. Das Essen war lecker, der Abend war nett, auch wenn wir auf Grund von Müdigkeit schon eher früh nach Hause gingen.

Nach einer erholsamen Nacht unter der Leopardendecke und einem leckeren und ausführlichen Frühstück ging es zum Lake Mburo Nationalpark – erst kurz mit einem Matatu, dann eine ziemlich lange Strecke auf einem Boda. Der Lake Mburo Nationalpark ist wohl so ziemlich der einzige Nationalpark, den man auch gut ohne ein eigenes Auto besuchen kann, da dort viele Auto-lose Aktivitäten angeboten werden. Er ist für seine unzähligen Zebras bekannt, von denen wir auf der Bodafahrt zu unserem Camp schon viele sehen konnten. Das Camp war ziemlich cool – große Safarizelte auf Holzplattformen mit vielen rumhüpfenden Affen. Nach einigem organisatorischem Hin und Her und einer kurzen Entspannungszeit sind wir um 4 Uhr zu einem geführten Walk aufgebrochen. Es war ziemlich cool, mal nicht in einem Auto durch den Nationalpark zu brettern, sondern sich langsam fortzubewegen, obwohl mir die ganzen Büffel so ganz ohne eine schützende Hülle um mich herum ziemlich Angst gemacht haben; aber immerhin hatte unser Guide eine Waffe dabei. Es hat mich ziemlich überrascht, dass man gehend nicht mal ansatzweise so nah an die Tiere kommt, wie in einem Auto, trotzdem war es echt schön, da das Licht zu dieser Uhrzeit fantastisch ist und wir einige Zebras, Warzenschweine, Impalas, Waterbucks und andere Antilopen gesehen haben. Als wir kurz vor Anbruch der Dunkelheit wieder in unserem Camp ankamen, hatte ein sehr netter Angestellter schon ein Feuer vor unserem Zelt zum Kochen und unter einem Wassertank für die Möglichkeit einer warmen Dusche gelegt. Von beidem machten wir Gebrauch, auch wenn unser Essen nicht ganz so famos war wie die warme Dusche, da wir vergessen hatten uns Gewürze mitzubringen. Da unsere Nacht kurz zu werden versprach, gingen wir relativ früh ins Bett.


Das ewige Verhandeln.. auf'm Weg zum Nationalpark (Kira)

Suchbild

Während des Walks

Walking, walking, walking (Kira)

Abendessen :)   (Kira)

Dass ich nachts Hippos hören konnte, machte es nicht unbedingt leichter in der Halbdämmerung aufzustehen und wir rannten panisch schnell von Zelt zur Toilette und zurück, in der Befürchtung, dass ein Hippo irgendwo versteckt lauerte und nur darauf wartete ein hilfloses Mädchen anzugreifen. Diese Herausforderung meisterten wir trotzdem, genau wie die ewig lange und staubige Bodafahrt zur Mihingo Lodge, da wir uns wahnsinnig auf unseren nächsten Programmpunkt freuten: eine Safari hoch zu Ross. Zugegebenerweise hatte ich auch ein wenig Schiss, da es einige Jahre her gewesen sein dürfte, dass ich das letzte Mal auf einem Pferd saß. Aus Preiskosten hatten wir uns dazu entschieden nur für eine Stunde zu Reiten – auch so war es noch teuer genug – und nachdem die lästigen Formalitäten erledigt waren und wir unterschrieben hatten, dass wir selber für unseren Tod verantwortlich wären, lernten wir endlich unsere Pferde kennen. Vielleicht hätte ich am Telefon doch nicht sagen sollen, dass wir sehr groß sind und deshalb keine kleinen Ponys haben wollen… die Pferde waren riesig. Das riesigere schob ich gleich mal an Kira ab, mit meinem Pferd war ich dann ganz zufrieden. Kurz nachdem unser Ritt begann stellte ich beruhigt fest, dass meine Ängste völlig umsonst gewesen waren und somit sind wir die meiste Zeit sogar galoppieren. Da wir auf den Pferden saßen und die Zebras primär die Pferde sahen (nicht uns), sind wir erstaunlich nahe an sie herangekommen. Unser davor so schön ausgemalter Traum davon mit den Zebras durch die endlosen Weiten des Nationalparks zu galoppieren (okay, ich muss zugeben, dass das auch wirklich zu kitschig klingt, als das es wahr werden könnte) ging schnell in die Brüche, da wir merkten, dass wir in einem eingezäunten Bereich außerhalb des Nationalparks waren. Vermutlich dient der dafür, den Leuten, die nur einen kurzen Ritt buchen, garantieren  zu können Tiere zu sehen… aber trotzdem! Hätten wir doch lieber noch tiefer in die Tasche greifen sollen und länger Reiten sollen, dann wären wir unserem Traum wenigstens ein bisschen näher gekommen! Ansonsten war es wirklich toll. Unsere Pferde waren tiefenentspannt (mein Pferd hat eigentlich die ganze Zeit nur gegessen), die Morgenstimmung war perfekt, wir hatten beide die ganze Zeit über ein fettes Grinsen im Gesicht und die Stunde ging viel zu schnell um. Auf dem Rückweg zum Camp wollte unser Bodafahrer (der einzige Bodafahrer im Nationalpark, dort bekannt wie ein bunter Hund) eine Abkürzung durchs Gestrüpp ausprobieren, aber irgendwie verfehlten wir sie. Kann ich absolut verstehen… woher soll man denn auch wissen nach welchem Busch man nun links abbiegen soll? Letztendlich kamen wir aber doch wieder an der richtigen Straße raus, von der wir wieder gründlich eingestaubt wurden. Kira war zu dem Zeitpunkt übrigens schon fast ein Profi darin beim Fahren Fotos von Tieren zu machen, und auch wenn die Hälfte der Fotos verwackelt war, ist die andere Hälfte teilweise doch echt cool geworden. Wieder im Camp angekommen begannen wir damit unsere Sachen zu packen und ich freute mich schon sehr darauf, wieder zurück nach Kasese zu fahren. Zumindest bis ich eine SMS von Jourdan erhielt: „The water in Kasese is poisoned and now they’ve shut off supply. That’s following tear gas and rubber bullets this weekend. Welcome back!” Na super, alle die mich in diesem Jahr kennengelernt haben wissen, dass ich hervorragend damit umgehen kann keinen Strom zu haben, aber ich kann es zum Tod nicht leiden, wenn ich kein Wasser habe. Also beschlossen wir noch einmal im Camp zu duschen, was näher betrachtet ziemlicher Blödsinn war, wenn man bedenkt, dass uns eine andere staubige Bodafahrt und mindestens 4 Stunden Public Transport bevorstanden. Als wir in Kasese ankamen kauften wir uns als erstes einen kleinen Wasservorrat – eine weitere nutzlose Entscheidung. Als wir mein zu Hause erreichten und ich meinen Guard nach der Wasservergiftung fragte stellte sich nämlich heraus, dass es sich lediglich um ein Gerücht gehandelt hatte. Aber ein Gerücht, auf das ganz Kasese reingefallen ist. Am Wochenende hatte es wohl mal wieder einige Streitigkeiten zwischen den zwei verschiedenen „Stämmen“ die hier ansässig sind gegeben und angeblich habe einer von ihnen daraufhin das Wasser vergiftet. Allerdings ist das ohnehin schon sehr unrealistisch, weil man somit ja auch sämtliche Leute aus dem eigenen „Stamm“ (ich mag das Wort eigentlich nicht, ist mir zu stereotypisch, aber mir fällt grad kein besseres ein) vergiftet hätte. Nunja… wie Jourdan schon sagte: „Welcome back!“
Abends ging ich erst kurz ins Gym und danach trafen wir uns mit ein paar Leuten bei Friends Corner zum Abendessen und ich freute mich schon darauf, Kira meine ganzen Plätze zu zeigen, von denen ich ihr letztendlich sehr viel weniger zeigen konnte als geplant.

Zeeeeebras

Marie, Kira und Zeeeeebras

Unseren Mittwoch nutzten wir zum Entspannen. Wir wuschen beide ein wenig unsere Wäsche, danach frühstückten wir in meinem Lieblingscafé Jambo (ist ja auch das einzige Café), wackelten durch die Stadt, kauften Lebensmittel ein und beendeten unsere Tour zur Mittagessenszeit im Sandton Hotel, wo wir das kostenlose Internet nutzten und eine Kleinigkeit aßen. Danach waren wir noch kurz im Office, da ich das Bedürfnis hatte mich dort mal blicken zu lassen. Nachmittags wollten wir eigentlich noch eine kleine Wanderung machen, die Hitze und unsere Faulheit nach den vorangegangenen aktiven Tagen hinderten uns jedoch daran meine Wohnung zu verlassen. Vor allem Kira musste sich noch an die Hitze Kaseses gewöhnen und war echt geschlaucht. Für den Abend hatte Nick zu sich eingeladen und somit saßen wir mit einigen Leuten bei ihm und warteten darauf, dass er auch ankommen würde, um gemeinsam zu essen. Er kam aber nicht und ließ uns irgendwann wissen, dass ihn mal wieder die Arbeit aufhalte und wir einfach ohne ihn essen sollten. Machten wir dann auch, aber bis zum Schluss kam er nicht nach Hause, sodass wir ihn gar nicht mehr zu Gesicht bekamen. Kira und ich fuhren dann mit seinem Auto nach Hause (was wäre ich nur ohne ihn!), da wir für den Donnerstag eine Safari im Queen Elizabeth geplant hatten.

Nach einer zu kurzen Nacht ging es also los auf meine fünfte und Kiras erste Safari im QENP. Und ja, es hat sich ganz eindeutig gelohnt! Um die Löwen zu finden, muss man nicht darauf achten, wo die Löwen sind, sondern darauf, wo die ganzen Safariautos stehen. Selbst wenn die Löwen zu weit weg sind um sie wirklich sehen zu können bringt es dann herrlich viel Spaß sich stattdessen die Touristen anzugucken. Allerdings mussten wir uns dieses Mal noch nicht mal auf die Touristen beschränken, da die Löwen nur circa 20 Meter weit weg waren, woraufhin ich Kira als meinen Safari-Glücksbringer bezeichnet  habe. Als den Löwen der Menschenauflauf zu bunt wurde und sie sich von dannen machten, sind wir einfach auf gut Glück irgendeinen Weg entlanggefahren, den ich davor noch nicht kannte und entdeckten nach einer Weile einen weiteren Löwen in einer gewissen Entfernung. Wir blieben also stehen und beobachteten den Löwen (dieses Mal ganz ohne tausend andere Safariautos) für eine Weile, bis der Löwe beschloss in unsere Richtung zu gehen. Letztendlich lief er direkt an unserem Auto vorbei – Kira überlegte schon, ob es nicht Zeit wäre das Fenster hochzukurbeln – was wirklich großartig war! Bestimmt einer meiner Safari-Highlights. Wir fuhren weiter und sahen für eine ganze Weile kaum Tiere (Antilopen und Büffel sieht man irgendwann nicht mehr als aufregend an), bis wir im Hauptteil des Nationalparks einem Elefanten ziemlich nahe kamen. Wie gesagt, Kira ist mein Safari-Glücksbringer. Später am Tag hat Kira übrigens einen ziemlich coolen und zutreffenden Vergleich gemacht: „Safaris sind wie Shoppen. Wenn man ein Kleidungsstück findet, dann hat man sofort gute Laune. Dieses Hochgefühl bleibt aber nur so für 30 Minuten und danach wird man wieder frustriert. Wenn man ein Tier sieht freut man sich total, aber wenn dann in den nächsten 30 Minuten kein nächstes folgt, wird man ungeduldig und hat keine Lust mehr.“ Wie wahr, wie wahr… Also haben wir unsere Mittagspause ziemlich früh gemacht und sind zur Kingfisher Lodge gefahren. Die normalerweise atemberaubende Aussicht von dort war ziemlich getrübt. Deshalb mag ich die Trockenzeit nicht – die Luft ist so voller Staub, dass man nie schöne Aussichten hat. Das Essen dort war trotzdem lecker und es war angenehm, für eine Weile das Auto zu verlassen. Danach ging es zurück zum Hauptteil, da wir uns erhofften am Kanal-Drive ein paar Tiere sehen zu können, die normalerweise zur Mittagszeit zum Kanal gehen um sich dort ein wenig abzukühlen. Nach einer ganzen Weile des Rumgurkens beschlossen wir zur Mweya Lodge zu fahren und uns dort ein wenig die Zeit tot zu schlagen, bis es nachmittags Zeit für die Tiere sein würde vom Kanal zurückzukehren. Aber auch nachmittags hatten wir nicht so viel Glück, die Bilanz war: ein Hippo-Popo, einige Vögel (die Kira immer fleißig für ihren Papa fotografierte), zwei Elefanten halb versteckt hinter Bäumen und Büschen. Was soll’s, man kann ja nicht immer gleich ganze Elefanten-Herden sehen und außerdem dachten wir zu dem Zeitpunkt noch, dass eine weitere Safari im Murchison Falls Nationalpark folgen würde. Die Langeweile-Zeit füllten wir übrigens damit kindisch zu sein: Elefanten wurden so Fantis, Büffel zu Bupfeln und Waterbucks zu Wobbababs.
Abends habe ich uns Kräuter-Chapatti à la Marie, einen Kichererbsen-Dip, Guacamole und einen Salat gemacht, bevor wir noch einen Film geguckt haben und dann irgendwann ziemlich erschöpft eingeschlafen sind. 


How to spot a lion.

- ohne Zoom -



Fanti (Kira)
  
Kira beobachtet Tiere, Marie beobachtet Kira

So ein Foto muss halt sein

Der Freitag brachte uns zum Training Center, damit Kira meine Arbeit ein bisschen kennenlernen würde. Ich habe das Gefühl, dass ich zu dem Training schon so dermaßen viel geschrieben habe, dass es da gar nichts mehr zu erwähnen gibt. Was ich jedoch lustig fand, war, dass Emmanuel den Farmern das Prinzip der besten Freundinnen erläuterte, das es hier wohl nicht in der Form gibt. Auch benutzte Emmanuel kein Wort auf Lhukonzo, sondern sagte immer „best friends“, obwohl er ansonsten auf Lhukonzo sprach. Nach dem Training sind wir ein wenig durch den Garten gegangen, ich hab Kira meine Bienenhäuser gezeigt (von denen immer noch nicht alle stehen…) und dann haben wir uns schließlich verabschiedet und sind zurück nach Hause, wo wir den Nachmittag mal wieder ruhiger angehen ließen. Abends trafen wir uns mit Jourdan und Hazel im Spring International Hotel, um indisches Essen zu genießen und Wein zu trinken. Ich fühlte mich zwar schon ein bisschen fiebrig und komisch an dem Abend, nach ein paar Gläsern Wein war das Gefühl aber auch verdrängt und somit fuhren wir nach dem Essen noch weiter zu Henricks Bar, wo ein Mädchen, das für kurze Zeit in Kasese lebte, ihren Abschied feierte. Besonders lange hielt es uns dort aber nicht, sodass wir letztendlich gar nicht allzu spät im Bett waren.

Die Farmer beim Training (Kira)

Training Center (Kira)

Am nächsten Morgen hatte ich leichtes Fieber, weshalb ich beschloss meinen Tag im Bett zu verbringen. Meine Theorie war, dass es am besten wäre einen ruhigen Tag zu haben, um danach wieder fit zu sein. Kira saß hauptsächlich lesend in der Sonne und ging abends mit präzisen Anweisungen von mir in die Stadt um uns Essen zu holen. Verlaufen hat sie sich trotzdem ein wenig, aber so lernt man Städte schließlich kennen.
Ich hatte ein etwas schlechtes Gewissen Kira gegenüber und somit machten wir uns am Sonntagmorgen auf zur Ndali Lodge im Bereich der Kraterseen, obwohl ich immer noch leichtes Fieber hatte. Netterweise gab uns Nick wieder sein Auto :) Die Autofahrt, die größtenteils über anstrengende Dirtroads führt, hat mich dann aber anscheinend doch ziemlich mitgenommen, sodass ich in der Lodge hauptsächlich auf der Couch lag und schlief. Kira las irgendeine Zeitschrift die gruselige Informationen übers Internet beinhaltete und rief mir diese immer wieder zu.  Als das TEURE Mittagsessen ankam, konnte ich dieses noch nicht mal anrühren, was mich sehr ärgerte… was für eine Geldverschwendung! Aber immerhin Kira hat es dort sehr genossen – von der Terrasse aus hat man einen wunderschönen Blick auf einen Kratersee. Den Rückweg musste Kira übernehmen, was sie souverän gemeistert hat. Abends überschritt mein Fieber die 39°C, weshalb ich beschloss, am nächsten Morgen einen Malariatest zu machen. Nick kam von der Arbeit um mich zu dem Arzt seiner Company zu bringen, der während des ganzen Gesprächs mit mir facebook geöffnet hatte, mir wurde Blut abgenommen und letztendlich hatte ich tatsächlich Malaria. Die nächsten Tage lag ich also durchgehend im Bett und schlief viel, während Kira die meiste Zeit in der Sonne saß und ab und zu in die Stadt ging (mittlerweile ganz ohne sich zu verlaufen), um uns Essen zu holen oder mir Saft zu kaufen. Jourdan kam auch ein paar Mal vorbei, um nach mir zu schauen und brachte mir aufmunternde Sachen mit. An einem Abend hat Kira für uns drei gekocht, was echt nett war und lecker duftete, auch wenn ich mal wieder kaum was essen konnte. Trotzdem habe ich das sehr wertgeschätzt, da Kira nunmal wirklich nicht gerne kocht und musste jedes Mal in mich reinlachen, wenn ich aus der Küche ein erneutes „Ooooh fuck!“ hörte.
Im Nachhinein meinte Kira übrigens, dass sie diese Woche der Ruhe echt gebraucht hat, um auf Uganda klarzukommen und dass sie es erst danach angefangen hat richtig zu genießen hier zu sein. Trotzdem sind wir dadurch erst sehr viel später aus Kasese losgekommen, wodurch wir die Tour zum Murchison Falls Nationalpark streichen mussten.

Am Freitag fühlte ich mich aber endlich fit genug um aufzubrechen und somit setzten wir uns in ein Matatu nach Fort Portal. Irgendwie schien das Matatu ein paar Probleme mit seiner Gangschaltung zu haben, sodass wir letztendlich teilweise so langsam fuhren, dass wir bei den Speed-bumps noch nicht mal in der Geschwindigkeit runtergehen mussten. In Fort Portal konnten wir für das Wochenende bei Joseph unterkommen. Abends sind wir, mal wieder, zu Dutchess gegangen, wo nun jeden Freitag Kino-Nacht ist. Es lief „District 9“, ein ziemlich abgedrehter, aber auch ganz guter Film, der in Südafrika spielt und dessen Charaktere mich durchgehend an alle möglichen Südafrikaner erinnert haben, die ich kenne. In der Pause gab es leckere Pizza – ich war tatsächlich von einer Baby-Pizza satt, mein Magen musste sich wohl erst wieder ans Essen gewöhnen. Nach dem Film waren wir alle ziemlich kaputt und müde und somit ging es nach Hause.  

Der nächste Tag war ähnlich ereignislos. Ich war noch ein wenig schlapp, sodass wir beschlossen die geplante Wanderung lieber auf den Folgetag zu verschieben und somit chillten wir den Großteil des Tages nur rum, saßen im wunderschönen Garten, lasen und gingen irgendwann zum Mittagessen rüber zum Mountains of the Moon Hotel (yummy, Fajitas!), kauften danach noch ein paar Sachen ein, machten uns fertig und gingen schließlich zu Hazels Abschiedsessen. Das Essen war super lecker und es wäre auch sehr nett gewesen, wäre nach Anbruch der Dunkelheit nicht die fiese Kälte Fort Portals in unsere Knochen gekrochen. Kira gab schon ziemlich früh auf und ging nach Hause. Mich hielt es noch ein wenig länger, um 11 Uhr hatte ich aber ebenfalls meine Schmerzgrenze erreicht und folgte Kiras Beispiel. Joseph kam erst ziemlich spät nach Hause, was zur Folge hatte, dass wir am nächsten Tag schon wieder nicht die Wanderung machten, da wir ziemlich früh hätten starten müssen, um noch zu einer humanen Zeit in Kampala anzukommen. Also hatten wir stattdessen ein leckeres Frühstück mit Brot und Obst mit Yoghurt und machten uns danach so langsam auf den Weg nach Kampala. Die Fahrt war ohne Zwischenfälle, wenn sie auch sehr lange dauerte und uns permanent irgendwelche seeehr laute Kirchenmusik auf die Ohren gegeben wurde. Gegen 8 Uhr kamen wir schließlich bei unseren Gastgebern – Mélanie und Gaultier – an, die schon ein herrlich leckeres Abendessen vorbereitet hatten. Dazu gab es leckeren aus Frankreich mitgebrachten Wein und viel Gequatsche.

Mein Ziel für Montag war Kira Kampala näher zu bringen. Nach dem Frühstück sind wir also mit dem Boda zu Garden City gefahren, eine ziemlich bonzige Einkaufs-Mall, schließlich sollte die Liebe alle Seiten Kampalas kennenlernen. Danach sind wir durch die Stadt gewandelt, haben an einem Craft-Market gestoppt (schließlich brauchten wir beide noch Mitbringsel) und uns langsam immer weiter in Richtung Zentrum vorgewagt. Es wurde also immer voller, immer chaotischer und immer lebhafter. Ich bin eigentlich sehr gerne im Zentrum, kann es aber nur für eine bestimmte Zeit aushalten und somit flüchteten wir uns Zwischendurch in irgendwelche Cafés/Bars, um was zu essen oder auch einfach nur eine Soda zu trinken.  Danach sind wir noch zur Gaddafi Moschee gegangen, die sehr viel voller war als sonst – Ramadan. Nach dem üblichen Eingekleide in Moschee-taugliche Kleidung (also Rock und Kopftuch), sind wir erst auf die Spitze des Minaretts gestiegen und waren danach noch im Gebetssaal. Nach wie vor finde ich den Ausblick vom Minarett ziemlich toll, was das Treppensteigen erträglicher macht, und den Gebetssaal mit seinen bunten Fenstern und kunstvollen Hängeleuchten sehr schön, es hat sich also gelohnt. Ziemlich kaputt von diesem Ausflug sind wir nach Hause gefahren, um uns ein wenig auszuruhen, zu duschen,… bevor es zu einem Thai Restaurant ging, wo das Essen billig und lecker war. Daran anschließend haben wir uns noch mit Jourdan auf einen Drink getroffen, die grade von ihrer Arbeit aus ebenfalls in Kampala war. Ich glaube mein Tagesziel habe ich ganz gut erfüllt ;)

Suchbild Nr. 2 (Kira)

Stolz wie Osker ;)   (Kira)

Wir haben uns gedacht...

... nun, wo wir auf die 20 zugehen, wird's mal Zeit einer Religion anzugehören

Nach einem leckeren Mittagessen im MishMash und einem Friseurbesuch meinerseits, fanden wir uns am nächsten Tag in einem Matatu nach Jinja wieder. Jinja ist aufgrund der Nilquelle eine Hochburg des Tourismus, dennoch hatte ich zuvor noch nie mehr als eine Nacht dort verbracht. Auf dem Dach irgendeines Hotels, auf dem interessanterweise eine Badewanne stand, haben wir uns mit Samuel und Christoph getroffen, zwei anderen artefact-Freiwilligen, bei denen wir schlafen durften. Nachdem wir kurz unser Gepäck zu deren Haus gebracht hatten, gingen wir los in Richtung Restaurant. Von dort aus habe man für gewöhnlich einen tollen Blick auf den Nil, dummerweise war es jedoch schon dunkel, sodass wir nicht so viel zu sehen bekamen. Ich fand es trotzdem ziemlich famos neben dem Nil sitzend ein „Nile“-Bier zu trinken, das hat die fehlende Sicht entschuldigt. Es wurde ein recht langer Abend, erst im Restaurant und dann zu Hause. Dementsprechend faul waren wir am nächsten Tag (ich habe grade das Gefühl nur von faulen und entspannten Tagen zu berichten :D). Es wurde spät gefrühstückt, dann eine ganze Weile unbestimmt rumgehangen, bis wir am frühen Nachmittag erst unsere Rafting-Tour buchten und danach noch zur Kingfisher Lodge fuhren. Übrigens war für diesen Tag eigentlich eine Fahrradtour geplant gewesen. Nunja, es gibt so einiges, was wir geplant und dann doch nicht durchgeführt haben. Nach einem Abendessen in der selbigen Lodge und dem Rückweg, trafen irgendwann die Besucher Marvin und Sebastian ein – ebenfalls artefact-Freiwillige, jedoch aus Kigali – und es ging viel zu spät ins Bett, wenn man bedenkt, dass wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten. Das Aufstehen fiel uns also dementsprechend schwer, aber schließlich fanden wir uns im Nile River Explorers Backpackers ein, wo sich die Rafter trafen und obwohl alle noch recht müde waren kam so langsam Vorfreude auf. Wir waren eine ziemlich große Gruppe, so um die 15 Leute, und nachdem uns erste Anweisungen gegeben wurden, setzten wir uns in einen großen Truck auf die Ladefläche, die mit Bänken versehen wurde und auch mit einem Dach, jedoch leider nicht mit Wänden. So fuhren wir also wie in einem Käfig ausgestellt, unser Frühstück mampfend, durch irgendwelche „armen“ Dörfer, während die Frau hinter mir verzückte Bemerkungen über die süßen Kinder machte und alle begeistert den Leuten zuwanken. Da hätte ich mich am liebsten versteckt, jedoch gab es keine Versteckmöglichkeit. Aber auch dieser „drive of shame“ hatte irgendwann ein Ende und schließlich fanden wir uns alle in den Booten wieder. Unser Boot hatte eine ziemlich coole Besatzung und den nettesten Angestellten und während wir im noch stillen Wasser Übungen machten, das Boot umkippen ließen und ähnliches, wurde ich doch ein wenig panisch. Gut, dass es kein Zurück gab. Insgesamt standen uns acht Rapids bis zu Grad 5 (6 ist das höchste) bevor und, lasst es euch sagen, es war genial! Unser Boot ist drei Mal „umgekippt“, jedes Mal hab ich es nicht geschafft beim Boot zu bleiben, sondern bin stattdessen eine Weile durch die Stromschnellen getrieben, bevor mich andere Boote aufgelesen haben und mich zurück zu  meinem Boot gebracht haben. Kira hingegen hat es immer geschafft UNTER dem Boot zu landen; da ist mir meine Variante irgendwie lieber. Besonders der letzte Rapid war ziemlich genial, dort bin ich, nachdem unser Boot umgekippt ist, ziemlich hoch in die Luft geflogen. Bei einem anderen Rapid haben wir unseren Guide verloren, waren aber noch mitten drin und hatten danach keine Ahnung was wir zu tun hatten. Uns wurden dann Aufgaben von anderen Booten zugebrüllt, bis wir ihn wieder eingesammelt hatten. Zwischen den Rapids hat man immer relativ lange Strecken auf stillerem Wasser, sodass wir auf unserem Boot zu Mittag essen konnten, zwischendurch mal schwimmen gingen und Zeit zum Quatschen mit den Bootskammeraden hatten. Das Raften hat also wirklich Spaß gemacht, kann ich nur empfehlen! :) Nach dem Raften gab es noch ein leckeres Essen und Bier umsonst, bevor es wieder zurück nach Jinja ging. In der Nacht haben Kira und ich im Nile River Explorers Camp geschlafen, von dem man einen wunderschönen Blick auf den Nil hatte und wo wir einen Deutschen kennenlernten, der gerade auf Weltreise war. Sowas find ich immer interessant.


Auf dem Hotel-Dach (Kira)

Chillen in der Kingfisher Lodge (Kira)

'n bisschen fliegen

Raaaaaften (Kira ist die in der Mitte, die so gut wie im Wasser ist)

Am Freitag fuhren wir morgens zurück nach Jinja, wo wir erst Essen kauften und damit bei den Jungs zum Frühstücken reinschneiten. Nach dem Frühstück ging es irgendwann zurück nach Kampala, wo wir uns wieder bei Mélanie und Gaultier einquartierten. Dort habe ich es ziemlich gefeiert eine Waschmaschine zu benutzen, abgesehen von dieser Aktion haben wir den Nachmittag aber eher erschöpft im Bett gelegen und einen Film geguckt. Ich hatte von den zahlreichen Aufprällen auf das Wasser ziemliche Nackenschmerzen sowie Muskelkater vom Paddeln. Abends sind wir mit Mélanie und Gaultier in dem Hotel essen gegangen, in dem die beiden im Oktober heiraten werden, weil sie sich die Band anhören wollten, die auf ihrer Hochzeit spielen könnte. Ein sehr schickes und sehr sehr teures Plätzchen, das aber trotzdem wirklich schön und nicht zu übertrieben schick ist, mit sehr gutem Essen. Schade, dass ich die Hochzeit verpassen werde.

Unseren letzten ganzen gemeinsamen Tag verbrachten wir (nach einem super leckeren und sehr französischen Frühstück auf der Terrasse mit Baguette, Käse und Croissants) zunächst damit DVDs und Stoffe zu kaufen (also letzte Mitbringsel in Kiras Fall), bevor wir uns in Ruhe in ein Café setzten. Die Ruhe nahm ein Ende, als wir die Jungs aus Jinja wieder treffen wollten. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie haben sie eine Tendenz dazu uns auf irgendwelchen Dächern zu treffen und somit stiegen wir auf der Suche nach ihnen gefühlte tausend Treppenstufen hoch. Hat sich aber gelohnt! Der Blick auf den Taxipark und das Gewusel unter uns war wirklich ziemlich genial. Danach teilten wir uns auf und während Kira und Marvin zum Markt gingen, beschlossen wir anderen uns das Parlament anzuschauen. Das geht nur leider sonntags nicht und somit setzten wir uns in ein Café. Nachdem unser Abend grob geplant war teilten wir uns auf und fuhren alle nach Hause. Kira und ich gingen zu zweit eine Kleinigkeit essen… der perfekte Zeitpunkt für ein Résumé. Ich hatte Kira schon am ersten Tag auf die Frage vorbereitet und nun war die Zeit gekommen, um eine Antwort zu erhalten: Würde sie noch mal nach Afrika reisen? Ihre Antwort war „Ja“. Hervorragend, dann kann ich ja weiterhin hier wohnen und sie trotzdem noch regelmäßig sehen ;) Außerdem stellten wir fest, dass wir beide sehr viel besser zusammen reisen können, als wir gedacht hätten. Wir waren beide davon ausgegangen, dass wir uns öfters anzicken würden. Und ich finde es nach wie vor toll, dass sie hier war und nun weiß über was oder wen ich rede. Das war also unser Résumé. Nach dem Résumé ging es feiern. Es war eine lustige Nacht, in der wir viel getanzt haben und natürlich viel zu spät ins Bett kamen. Entsprechend verspätet (auch, weil es anfing zu regnen) ging es also am nächsten Tag erst los, aber wir haben es noch ganz genau rechtzeitig zwei Stunden vor Abflug zum Flughafen geschafft. Der Abschied war zum Glück kein bisschen traurig, schließlich wussten wir, dass wir uns in drei Wochen schon wiedersehen würden. Inzwischen sind aus den drei Wochen neun Tage geworden – wie die Zeit vergeht…

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