Mittwoch, 19. Dezember 2012

φῶς γράφειν


Hier kommen nun mal ein paar Fotos, auch wenn aus jedem Zusammenhang gerissen.

Freizeit

 

Vor einigen Wochen hatte ich Besuch von Fabian und Miri, mit denen ich unter anderem im Kalinzu Forest Reserve..

...und in den Bergen direkt hinter Kasese wandern war. Auf Miris Blog mehr dazu.

Die Haupteinkaufsstraße Kaseses mit einem noch recht unsepektakulär beladenem Boda im Vordergrund

03.11.: Hochzeit von Marys Bruder (war super interessant!)

Und eines der vielen Fotos, die ich bei der Hochzeit mit den Familienangehörigen machen musste.

Arbeit

 

Das Anbringen von Namensschildchen in unserem Garten

Ein paar Fotos aus meinem aktuellen Projekt, bei dem ich alle unsere Farmer besucht habe, um sie über ihr Leben und ihrer Verbindung zu natürlicher Medizin zu interviewen. Die Gespräche sind nun soweit abgeschlossen, nun muss ich mir Gedanken darüber machen, wie ich die Informationen zusammenstelle etc. Davon werdet ihr garantiert noch hören ;)

Mbambu Agnes mit dem jüngsten ihrer 7 Kinder

Cassava und Beans hingen mir am Ende der Interview-Zeit um ehrlich zu sein echt aus dem Hals raus:D

Muhindo Raudia

Mirica Sabiti und ihr Mann haben mir aus Dankbarkeit dann gleich mal ein Huhn geschenkt.

Ein Teil der Familie von Mughumbirwa Teddy vor ihren zwei Häusern

Dienstag, 18. Dezember 2012

Bio Gardens/MAMI Nr. 2

Zum Zwecke des Fundraisings habe ich einen Text über Bio Gardens geschrieben, den ich euch nicht vorenthalten möchte, da er sehr viel ausführlicher ist, als der erste Post, den ich über meine Arbeit verfasst habe. Ansonsten wünsche ich euch schon mal frohe Weihnachten, da ich ab dem 21. unterwegs sein werde - Weihnachten werde ich mit den anderen artefact-Freiwilligen auf den Ssese-Islands verbringen und am 26. fliege ich dann mit einer amerikanischen Freundin nach Zanzibar. Aber darüber kommen dann sicherlich noch Berichte;)



Der Arbeitsrahmen


Kasese District liegt im Westen Ugandas und grenzt im Norden an den Bundibungyo District, im Nordosten an Kabarole und im Süden an Bushenyi an. Die Westgrenze verläuft an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
Die Größe des Districts beträgt 2724 km2, von denen jedoch nur 1647 km2 bewohnbar sind, da die restliche Fläche von Wasserflächen (481 km2), dem Queen Elizabeth National Park (885 km2) und dem Rwenzori Mountains National Park (652 km2) eingenommen ist.
In Kasese District leben 523.033 Menschen (Stand: 2002), von denen mehr als 80 %  Bauern sind, obwohl auch in den Gegenden mit nährstoffreichen Böden die Gewinne zu gering sind, um aus ihnen wirklich einen Profit zu ziehen. Da jedoch auch die Analphabetenrate bei etwa 80 % liegt, ist die Möglichkeit der Bauern eine andere Arbeitsstelle zu finden sehr gering.
Das Klima im Kasese District ist sehr unterschiedlich. So beträgt der Regendurchschnitt in den Berggebieten mehr als 2250 mm, während er in der Savanne bei etwa 1200 mm liegt.

Informationen über die Organisation


Bio Gardens wurde im März 2004 als eine „Indigenous Knowledge Development“ Organisation gegründet. Das Hauptziel ist also eine Gemeinschaft aufzubauen und zu unterstützen, die das alte Wissen ihrer Vorfahren  über die Landwirtschaft und die Gesundheit nutzt und so den Schutz des Ökosystems des Rwenzori Gebirges unterstützt. Sie soll ihre Umgebung (Land, Wasser, Tiere, Pflanzen,…) als wichtige natürliche Ressource wahrnehmen, die sie zur Verbesserung ihres Lebens nutzen kann. 

Dafür wurden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Das sind besonders

-          die Förderung der Nutzung von natürlicher Medizin,
-          die Unterstützung von altem Wissen und traditionellen Techniken sowie das Verbreiten von Wissen über die Natur, um für soziale und ökologische Entwicklung zu sorgen,
-          das Sammeln und Dokumentieren vom Wissen der Vorfahren, das für Biodiversität und höhere landwirtschaftliche Produktion sorgt und es mit den Menschen in dem Gebiet des Rwenzori Gebirges teilen, sowie
-          die Nutzung des Wissens in den Gemeinschaften fördern.

Momentan handelt es sich bei Bio Gardens noch um eine Community Based Organisation (CBO), es wird allerdings darauf hingearbeitet, dass Bio Gardens zu einer Non Governmental Organisation (NGO) wird.  

Projekte


Um die Ziele zu erreichen, hat Bio Gardens unterschiedliche Projekte entwickelt, die im Folgenden nach ihrer Thematik  aufgelistet sind.

Nahrungssicherung

-          Durch die Verbesserung der traditionellen Landwirtschaftsmethoden und deren Verbindung mit neuen Technologien soll ein größerer Gewinn erzielt werden.
-          Weiter fördert Bio Gardens traditionelles Essen wegen der in diesem vorhandenen Nährstoffe. Als Beispiel dafür lässt sich Pumpkin nennen, in dessen Samen Zink zu finden ist, das das Immunsystem stärkt, die Verdauung unterstützt und Vitamin A transportiert. 
-          Um das Einkommen der Haushalte zu fördern, stellt Bio Gardens geeignete Erntepraktiken und Lagermethoden vor, wie zum Beispiel Getreidespeicher.

Umweltschutz als ökonomischer Vorteil

-          Die Förderung des Anbaus von Pflanzen wie  Candle Nut, Jatropha, Castor Oil Trees, um aus diesen Biokraftstoff zu gewinnen, steht in diesem Themenbereich im Vordergrund.
-          Ein weiteres Projekt ist der vermehrte Anbau von Citronella, Lemon Grass, Mutate u.a.. Diese Pflanzen sollen als Abgrenzungen von Feldern dienen, um Boden- und Wasserverluste (durch leichte Erdrutsche) an den Bergen zu verhindern. Außerdem kann man aus diesen Pflanzen ätherische Öle gewinnen, durch deren Verkauf die Bauern Gewinne machen können. 

Kultur

-          In diesem Bereich soll unter anderem  Achtung vor dem Rwenzori Gebirge als einem wichtigen Wassergewinnungsgebiet geschaffen werden. 
-          Bio Gardens kooperiert mit Stammesältesten, Frauen und wissbegierigen Jugendlichen, um auf der Grundlage ihrer kulturellen Werte eine umweltverträgliche Lebensart zu initiieren.
-          Zusätzlich nimmt Bio Gardens immer wieder an kulturellen und traditionellen Veranstaltungen teil, um mehr über das Wissen der Vorfahren zu erfahren und es anschließend mit Gemeinschaften und kulturellen Institutionen zu teilen. Darüber hinaus wird es dokumentiert, damit es wiederverwendet wird und erhalten bleibt.

Natürliche Medizin

Da die natürliche Medizin der Bereich ist, in dem momentan unser Arbeitsschwerpunkt liegt, folgt hierzu ein eigener Abschnitt.


Natürliche Medizin und Monik Adriaens Medicines Institute (MAMI)


Bio Gardens hat eine Initiative für die Unterstützung und Verbreitung von natürlichen Heilmitteln geschaffen, um die natürlichen Ressourcen des Rwenzori-Gebirges zu erhalten und um den in ländlichen Gebieten lebenden Einwohnern erschwingliche Medizin zu ermöglichen. Dieses Institut bzw. Projekt erhielt seinen Namen zum Andenken an die 2008 verstorbene Belgierin Monik Adriaens, die Bio Gardens sehr unterstützt hat.
In diesem Rahmen wurde ein Demonstrations-Garten angelegt, in dem mehr als 100 Pflanzen größtenteils aus dem Rwenzori-Gebirge wachsen, die alle als natürliche Heilmittel genutzt werden können. Mehr als 15 davon sind Pflanzen, die gegen Malaria verwendet werden können. Nach reiflicher Überlegung wurden jedoch auch Pflanzen angepflanzt, die ursprünglich nicht aus dem Rwenzori-Gebirge stammen, denen jedoch ein hoher Wert in ihrer medizinischen Wirkung zugeschrieben wird.
Einmal wöchentlich findet das „Farmers Herbal Medicines Training“ statt, bei dem in etwa 40 Farmer aus der Umgebung teilnehmen und Wissen über natürliche Medizin ausgetauscht wird.
Auf dem Gelände des Gartens wird inzwischen auch ein Haus gebaut, das zu einem späteren Zeitpunkt als eine Art Klinik dienen soll. Nach seiner Fertigstellung muss auch noch die nötige Ausrüstung für das Institut angeschafft worden.

Pläne für die Zukunft


-          Fertigstellen der Klinik (Verputzen der Wände, Fußbodenbelag verlegen,…) und Anschaffung der benötigten Ausrüstung
-          Entwicklung von kleinen Haushaltsgärten mit natürlicher Medizin in den Gärten der Farmer
-          Verstärkte Herstellung und Verkauf von natürlicher Medizin (hierzu soll auch ein kleiner Laden in der Stadt Kasese eröffnet werden)
-          Bau von Bienenhäusern
-          Weiterer Ausbau des „Medicinal Plant Demonstration Garden“
-          Dokumentation des Lebens der Farmer
-          Entwicklung von Strategien in den Bereichen Fundraising, Dienstleistungserbringung und einkommensorientierten Aktivitäten