Donnerstag, 16. August 2012

Kampala



Luganda-Unterricht in der Makerere University
Die ersten Tage in Kampala liegen hinter mir, morgen geht es weiter nach Kasese: wohl der richtige Zeitpunkt für einen kleinen Zwischenbericht.
Nachdem wir Dienstag um etwa 5 Uhr morgens nach über 24 Stunden Reise in unserem Hotel angekommen waren, kann man sich vorstellen, dass wir den Dienstag nur zur Hälfte nutzen konnten, da das Hauptinteresse erstmal darin lag auszuschlafen. Trotzdem haben wir es noch geschafft uns am Nachmittag zunächst die in einer solchen großen Stadt recht wichtigen Handys zuzulegen und abends in ein ziemlich westliches Einkaufszentrum (Garden City) zu fahren und dort zu abend zu essen. Garden City ist mir (zumindest momentan noch) recht unsympathisch, schließlich bin ich nicht nach Uganda zu kommen, um dort Garnier-Shampoo, Lindt-Schokolade und ähnliches kaufen zu können, jedoch will ich nicht dafür garantieren, dass ich in einem halben Jahr nicht doch glücklich darüber sein werde, eine solche Möglichkeit zu haben. Am Mittwoch waren wir dann doch schon etwas fitter, waren das erste mal an der Makerere University (von dessen größe ich beeindruckt war, der Campus ist so groß wie ein ganzes Stadtviertel), da dort der Luganda-Sprachkurs stattfindet und sind auch zum Immigration gefahren, wo wir uns aufgrund unserer beantragten Arbeitsvisa wohl noch des öfteren rumtreiben müssen. Abends waren wir dann im Diplomate essen, was ein recht schickes und edles Restaurant und Hotel ist und hauptsächlich durch die Lage brilliert. Es liegt an der Spitze eines Hügels und man hat im Dunklen eine wirklich beeindruckende Sicht auf das von Lichtern erleuchtete Kampala (auch wenn das nun ein wenig schnulzig klingen mag). Das Essen dort war zwar ganz lecker, für 2 1/2-stündiges Warten jedoch nicht lecker genug und etwas zu teuer. Die Geduld scheine ich mir sowieso noch antrainieren zu müssen, da wir bisher immer eher länger auf das Essen warten mussten, auch wenn das vielleicht eher an der Größe unserer Gruppe liegen mag.   
Heute morgen hätten Marian und ich eigentlich mit Frank losfahren sollen (nach Kasese und Fort Portal), da sich das jedoch auf Freitag verschoben hat, haben wir beschlossen nicht zu dem Sprachkurs zu gehen (an unseren Einsatzstellen spricht man sowieso andere Sprachen), sondern stattdessen auszuschlafen. Mittags sind wir dann zum Campus gefahren um uns dort mit den anderen zu treffen und schließlich (endlich!!) das erste Mal afrikanisch zu essen.

Von Kampala habe ich bisher die unterschiedlichsten Eindrücke. Hier ist es laut, bunt und chaotisch, was einerseits wirklich Spaß macht, aber auch tierisch anstrengend sein kann. Die Straßen sind teilweise vollgepresst mit Autos, Bussen und Motorrad-Taxis (bodabodas). Wenn ich mit den bodabodas mitfahre kriege ich bei den Schlaglöchern und wenn sich das Motorrad durch winzige Autolücken schlängelt kleine Herzinfarkte, gleichzeitig ist es aber auch wirklich lustig mit ihnen mitzufahren und sie sind die schnellste Methode von A nach B zu kommen, weil auch der schlimmste Stau sie nicht aufhalten kann.
Die Menschen sind super freundlich, mal freunen mich die Rufe ("Muzungu, how are you?"), manchmal finde ich sie eher nervig, man kann halt nirgendwo unbehelligt langgehen.

Trotzdem (oder genau deshalb) freue ich mich sehr auf Kasese, wo ich hoffentlich keine Kopfschmerzen mehr von den Abgasen haben werde und wo es vielleicht ein wenig ruhiger zugeht, ein Landkind wie ich es bin ist schließlich nichts gewöhnt ;) 

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