Der Arbeitsrahmen
Kasese District liegt im Westen Ugandas und grenzt im Norden
an den Bundibungyo District, im Nordosten an Kabarole und im Süden an Bushenyi
an. Die Westgrenze verläuft an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
Die Größe des Districts beträgt 2724 km2, von
denen jedoch nur 1647 km2 bewohnbar sind, da die restliche Fläche
von Wasserflächen (481 km2), dem Queen Elizabeth National Park (885
km2) und dem Rwenzori Mountains National Park (652 km2)
eingenommen ist.
In Kasese District leben 523.033 Menschen (Stand: 2002), von
denen mehr als 80 % Bauern sind, obwohl
auch in den Gegenden mit nährstoffreichen Böden die Gewinne zu gering sind, um aus
ihnen wirklich einen Profit zu ziehen. Da jedoch auch die Analphabetenrate bei
etwa 80 % liegt, ist die Möglichkeit der Bauern eine andere Arbeitsstelle zu
finden sehr gering.
Das Klima im Kasese District ist sehr unterschiedlich. So
beträgt der Regendurchschnitt in den Berggebieten mehr als 2250 mm, während er
in der Savanne bei etwa 1200 mm liegt.
Informationen über die Organisation
Bio Gardens wurde im März 2004 als eine „Indigenous
Knowledge Development“ Organisation gegründet. Das Hauptziel ist also eine
Gemeinschaft aufzubauen und zu unterstützen, die das alte Wissen ihrer
Vorfahren über die Landwirtschaft und die
Gesundheit nutzt und so den Schutz des Ökosystems des Rwenzori Gebirges
unterstützt. Sie soll ihre Umgebung (Land, Wasser, Tiere, Pflanzen,…) als
wichtige natürliche Ressource wahrnehmen, die sie zur Verbesserung ihres Lebens
nutzen kann.
Dafür wurden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Das sind
besonders
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die Förderung der Nutzung von natürlicher
Medizin,
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die Unterstützung von altem Wissen und traditionellen
Techniken sowie das Verbreiten von Wissen über die Natur, um für soziale und
ökologische Entwicklung zu sorgen,
-
das Sammeln und Dokumentieren vom Wissen der
Vorfahren, das für Biodiversität und höhere landwirtschaftliche Produktion
sorgt und es mit den Menschen in dem Gebiet des Rwenzori Gebirges teilen, sowie
-
die Nutzung des Wissens in den Gemeinschaften
fördern.
Momentan handelt es sich bei Bio Gardens noch um eine
Community Based Organisation (CBO), es wird allerdings darauf hingearbeitet,
dass Bio Gardens zu einer Non Governmental Organisation (NGO) wird.
Projekte
Um die Ziele zu erreichen, hat Bio Gardens unterschiedliche
Projekte entwickelt, die im Folgenden nach ihrer Thematik aufgelistet sind.
Nahrungssicherung
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Durch die Verbesserung der traditionellen
Landwirtschaftsmethoden und deren Verbindung mit neuen Technologien soll ein
größerer Gewinn erzielt werden.
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Weiter fördert Bio Gardens traditionelles Essen
wegen der in diesem vorhandenen Nährstoffe. Als Beispiel dafür lässt sich
Pumpkin nennen, in dessen Samen Zink zu finden ist, das das Immunsystem stärkt,
die Verdauung unterstützt und Vitamin A transportiert.
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Um das Einkommen der Haushalte zu fördern,
stellt Bio Gardens geeignete Erntepraktiken und Lagermethoden vor, wie zum
Beispiel Getreidespeicher.
Umweltschutz als
ökonomischer Vorteil
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Die Förderung des Anbaus von Pflanzen wie Candle Nut, Jatropha, Castor Oil Trees, um aus
diesen Biokraftstoff zu gewinnen, steht in diesem Themenbereich im Vordergrund.
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Ein weiteres Projekt ist der vermehrte Anbau von
Citronella, Lemon Grass, Mutate u.a.. Diese Pflanzen sollen als Abgrenzungen
von Feldern dienen, um Boden- und Wasserverluste (durch leichte Erdrutsche) an
den Bergen zu verhindern. Außerdem kann man aus diesen Pflanzen ätherische Öle
gewinnen, durch deren Verkauf die Bauern Gewinne machen können.
Kultur
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In diesem Bereich soll unter anderem Achtung vor dem Rwenzori Gebirge als einem
wichtigen Wassergewinnungsgebiet geschaffen werden.
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Bio Gardens kooperiert mit Stammesältesten,
Frauen und wissbegierigen Jugendlichen, um auf der Grundlage ihrer kulturellen
Werte eine umweltverträgliche Lebensart zu initiieren.
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Zusätzlich nimmt Bio Gardens immer wieder an
kulturellen und traditionellen Veranstaltungen teil, um mehr über das Wissen
der Vorfahren zu erfahren und es anschließend mit Gemeinschaften und
kulturellen Institutionen zu teilen. Darüber hinaus wird es dokumentiert, damit
es wiederverwendet wird und erhalten bleibt.
Natürliche Medizin
Da die natürliche Medizin der Bereich ist, in dem momentan
unser Arbeitsschwerpunkt liegt, folgt hierzu ein eigener Abschnitt.
Natürliche Medizin und Monik Adriaens Medicines Institute (MAMI)
Bio Gardens hat eine Initiative für die Unterstützung und
Verbreitung von natürlichen Heilmitteln geschaffen, um die natürlichen
Ressourcen des Rwenzori-Gebirges zu erhalten und um den in ländlichen Gebieten
lebenden Einwohnern erschwingliche Medizin zu ermöglichen. Dieses Institut bzw.
Projekt erhielt seinen Namen zum Andenken an die 2008 verstorbene Belgierin
Monik Adriaens, die Bio Gardens sehr unterstützt hat.
In diesem Rahmen wurde ein Demonstrations-Garten angelegt,
in dem mehr als 100 Pflanzen größtenteils aus dem Rwenzori-Gebirge wachsen, die
alle als natürliche Heilmittel genutzt werden können. Mehr als 15 davon sind
Pflanzen, die gegen Malaria verwendet werden können. Nach reiflicher Überlegung
wurden jedoch auch Pflanzen angepflanzt, die ursprünglich nicht aus dem Rwenzori-Gebirge
stammen, denen jedoch ein hoher Wert in ihrer medizinischen Wirkung zugeschrieben
wird.
Einmal wöchentlich findet das „Farmers Herbal Medicines
Training“ statt, bei dem in etwa 40 Farmer aus der Umgebung teilnehmen und Wissen
über natürliche Medizin ausgetauscht wird.
Auf dem Gelände des Gartens wird inzwischen auch ein Haus
gebaut, das zu einem späteren Zeitpunkt als eine Art Klinik dienen soll. Nach
seiner Fertigstellung muss auch noch die nötige Ausrüstung für das Institut angeschafft
worden.
Pläne für die Zukunft
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Fertigstellen der Klinik (Verputzen der Wände,
Fußbodenbelag verlegen,…) und Anschaffung der benötigten Ausrüstung
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Entwicklung von kleinen Haushaltsgärten mit
natürlicher Medizin in den Gärten der Farmer
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Verstärkte Herstellung und Verkauf von
natürlicher Medizin (hierzu soll auch ein kleiner Laden in der Stadt Kasese
eröffnet werden)
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Bau von Bienenhäusern
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Weiterer Ausbau des „Medicinal Plant
Demonstration Garden“
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Dokumentation des Lebens der Farmer
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Entwicklung von Strategien in den Bereichen
Fundraising, Dienstleistungserbringung und einkommensorientierten Aktivitäten
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