Der Queen Elizabeth National Park ist in Uganda der bekannteste bzw. populärste Nationalpark und ich habe das Glück, direkt an der Grenze zu ihm zu leben, wodurch ich innerhalb von nur einer halben Stunde am Main Gate des Parks bin.
Da Xavier (ein aus dem Kongo stammender Belgier) letzte Woche von zwei Freunden Besuch hatte, konnte ich mich anschließen, als sie am Mittwoch eine Bootstour auf dem Kazinga Channel, der Lake George und Lake Edward verbindet, gemacht haben - und das, ohne dafür bezahlen zu müssen! Xavier arbeitet nämlich für BTC in einem Projekt, bei dem es sich um Fish-Farming dreht und hat somit ein Boot zur Verfügung. Schon auf dem Hinweg nach Katunguru haben wir neben der Hauptstraße einige Tiere (hauptsächlich Büffel und Elefanten) gesichtet und haben sie aus Abstand bewundert und Fotos gemacht. Der Abstand schien uns recht wichtig, da wir kurz zuvor beobachtet haben, wie ein Elefant einen Minibus 'gejagt' hat, der sich getraut hat, zu nahe an ihm stehen zu bleiben. Ohnehin habe ich mittlerweile sehr viel Respekt vor den Elefanten, die mir zuvor als sehr gutmütig erschienen, nachdem ich von einigen Boda-Fahrern und Touristen gehört habe, die von Elefanten umgebracht wurden. Die Bootfahrt selber war wirklich toll! Zwar hatten wir nicht so ein Glück mit dem Wetter - es war recht bewolkt - dafür aber umso mehr Glück mit den Tieren, die alle ans Wasser kommen, um sich ein wenig abzukühlen. Wir haben jede Menge Hippos (die es mir besonders angetan haben), Elefanten, Büffel, Krokodile,.. gesehen und ich hatte ständig Angst, dass unser Boot von einem wiederauftauchenden Hippo umgestoßen wird, obwohl das wohl ziemlich absurd ist, da die Hippos rechtzeitig wegschwimmen.
Zurück bin ich mit Xavier auf seinem Motorrad gefahren, da wir wenigstens nachmittags arbeiten wollten (kaum war ich zu Hause angekommen, hat mein Chef mich jedoch angerufen und gesagt, dass ich nicht mehr zu kommen brauche). Auf dem Motorrad durch den Nationalpark zu fahren, fand ich dann allerdings doch ein wenig komisch, im Auto hat man das Gefühl, dass man ein wenig besser geschützt ist.
Der jagende Elefant |
Am Samstag war ich dann mit Sasha im Nationalpark, da er nur noch zwei Monate hier hat und nun ein wenig in Stress kommt, weil er seiner Meinung nach noch viel zu wenig gesehen hat. Da er jedoch verschlafen hat und ich kein Geld mehr auf dem Handy hatte um ihn wachzuklingeln, waren wir ein wenig zu spät, um die Löwen zu sehen, die sich tagsüber auf Grund der Hitze zurückziehen. Trotzdem sind wir jeden einzelnen Weg durch den "Kasenyi"-Teil des Nationalparks gefahren, in dem man die Löwen am ehesten zu blicken kriegt, bis wir schließlich aufgegeben haben und beschlossen haben abends wiederzukommen. Stattdessen haben wir dann den "Crater Drive" genommen, der durch einem von der Hauptstraße durch die Kraterlandschaft zum Main Gate führt. Der Weg (der immerhin 24 km lang ist), war glaube ich wirklich mein Highlight des Tages, da man zwar kaum Tiere sieht, die Landschaft aber wirklich unbeschreiblich schön ist. Außerdem ist dort kaum jemand unterwegs, da sich die ganzen Unternehmen, die die Fahrten anbieten, nicht auf diesen wirklich schmalen und abenteuerlichen Weg einlassen. Zur Mittagszeit sind wir in der Mweya Safari Lodge eingetroffen, die wirklich schrecklich bonzig, aber auch super schön ist. Von dort hat man einen fast 360°-Blick auf Wasser und weil wir uns ja sonst nichts gönnen haben wir dort zu Mittag gegessen - lecker!! Hatte dort mein erstes Dessert, seit ich hier bin. Den Nachmittag haben wir dann größtenteils in dem Teil des Nationalparks mit dem Namen 'North Kazinga Plains' verbracht und hatten tatsächlich noch eine knappe Situation mit Elefanten. Ich habe nämlich direkt rechts neben der Straße einige Elefanten gesehen und da es eine Weile gedauert hat bis wir zum Stillstand kamen (Sasha rast ziemlich!!) habe ich ihn gebeten zurückzusetzen. Erst kurz bevor wir wieder in der Höhe der Elefanten waren ist mir aufgefallen, dass es nur logisch wäre, wenn von links noch weitere Elefanten kommen würden - womit ich auch Recht hatte. Ein Elefantenbulle fing sogar schon an recht aggressiv in unsere Richtung zu kommen und wir haben es wirklich erst im letzten Moment geschafft schnell wegzufahren. Ich kann mir wirklich schöneres vorstellen, als zwischen Elefanten festzustecken! :D
Am frühen Abend haben wir dann sogar noch die Löwen gesehen, jedoch nur von relativ weit weg und sie waren zu faul zum Jagen. Das hat mich allerdings nicht allzusehr betrübt, da Jonas und Kristien (ein belgisches Pärchen, das in Kasese wohnt) nur zwei Tage zuvor beobachten konnten, wie die Löwen einen ugandischen Polizisten gerissen haben, der aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund in der Mitte des Nationalparks hinter einem Busch saß und darauf gewartet hat zu Abend gegessen zu werden.
Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit waren wir dann wieder zu Hause, kaputt, verschmutzt und glücklich! Ich bin nur ein wenig traurig, dass ich noch keine Giraffen und Zebras gesehen habe, aber mir wurde schon ein Tipp gegeben, zu welchem Nationalpark ich als nächstes sollte ;)
Kraterlandschaft |
Die Elefantenherde, zwischen die wir geraten sind |
Mein Neid wird nicht kleiner. UND DENK IMMER AN MEINE ALTE AUTOFAHRERREGEL: ABSTAND HALTEN!!
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